Wer Wert auf Sicherheit legt und so anonym wie möglich im Internet unterwegs sein möchte, greift meist zu einem VPN, also einem Virtual Private Network. Mittlerweile gibt es VPN-Apps für alle erdenklichen Arten von Endgeräten. Das Problem dabei ist, dass sie nur auf dem jeweiligen Gerät wirkungsvoll sind, auf das die App heruntergeladen wurde. Wenn du ein VPN auf allen deinen Geräten nutzen willst, ist ein VPN für den Router eine praktische Sache. Wie dieser funktioniert und wie er installiert wird, liest du im folgenden Text.
Die Hauptaufgabe eines VPN ist es, eine verschlüsselte und sichere Verbindung zwischen dem gewünschten Endgerät und dem Internet-Dienst herzustellen. Alle Anfragen oder Daten, die darüber gesendet werden, werden durch einen verschlüsselten Tunnel geschickt, sodass Dritte nicht darauf zugreifen können. Der Vorteil eines VPN über den Router ist, dass alle Geräte, die damit verbunden sind, gleichermaßen geschützt sind. Das heißt, egal ob Laptop, Tablet oder Handy, alle nutzen den verschlüsselten Tunnel des VPN-Netzes zur Datenübertragung.
Ein VPN ist immer eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung von einem Client zu einem VPN-Server. Dafür sind die IP-Adresse des VPN-Servers und die Zugangsdaten nötig. Dabei kann der eigene Router zum VPN-Server werden oder dein Rechner. Der Client ist dann das Smartphone, das Tablet oder das Notebook, auf das du die VPN-App herunterlädst. Zu diesem Zweck kannst du die Bordmittel von Windows, Android oder iOS nutzen oder auch eins der zahlreichen kostenlosen VPN-Tools verwenden.
Die Vorteile eines VPN Routers liegen vor allem in seiner simplen Funktionsweise. Meist sind es Plug and Play Geräte, die einfach mit dem Router verbunden werden und sofort funktionieren. Alle deine Geräte, die über diesen Router laufen, sind also direkt sicher, ohne dass du eine extra Software darauf installieren musst.
Sehr positiv ist auch, dass der Schutz durch ein VPN umfassend ist und ständig aufrecht erhalten wird. Auch Geräte, bei denen ein sicherer Schutz sonst schwierig ist, wie Smart TV oder Spielekonsole, sind hier mit eingeschlossen. Zudem ist die Hardware relativ günstig zu erhalten. Sie beginnt bereits ab 20 Euro. Wer allerdings auf Qualität setzt, der ist mit ca. 100 Euro dabei.
VPN-Anbieter nutzen in der Regel hochwertige Firewalls und Antivirenprogramme. Das bedeutet, dass du ebenfalls den Schutz des Anbieters genießt. So sind VPNs ein idealer Schutz gegen Malware. Ein VPN Provider, der fahrlässig mit der Sicherheit seiner Server umgeht, setzt schließlich die Grundlage für sein Geschäft auf´s Spiel.
Leider gibt es, wie überall im Leben, auch hier eine negative Seite. Der größte Nachteil ist wohl, dass VPN-Verbindungen, den Aussagen vieler Nutzer nach, häufig langsamer sind. Dies kann verschiedene Gründe haben. Es gibt beispielsweise Internet-Provider, die VPN-Verbindungen drosseln. Falls du ein kostenloses VPN nutzt, kann es auch sein, dass dieses nur mit stark reduzierter Geschwindigkeit angeboten wird. Wenn du einen VPN-Router nutzt, werden dann alle Geräte, die darüber laufen, langsamer.
Es gibt auch VPN-Router auf denen nicht jeder VPN-Klient genutzt werden kann. Einige sind auch herstellergebunden. Oft wird dann eine Jahresgebühr erhoben, was teilweise nicht gerade günstig ausfällt.
Und zu guter Letzt: auch wenn fast alle VPN-Router sehr leicht einzurichten sind, musst du dich dennoch ein bisschen mit der Materie auskennen. Ein Beispiel hierfür wäre, dass fast immer die Option „UPnP“ von Anfang an eingestellt ist. Diese steht für „Universal Plug and Play“ und kann zu erheblichen Kompatibilitätsproblemen führen.
Du hast dich also dafür entschieden, dass du eine VPN-Verbindung für deinen Router einrichten willst. Dann gibt es zunächst ein paar Entscheidungen zu treffen. Als erstes musst du einen VPN-Anbieter auswählen, der Router-Verbindungen unterstützt. Und schließlich brauchst du auch einen Router, auf dem sich ein VPN installieren lässt. Wenn dies alles geklärt ist, kann es losgehen.
Generell gibt es zwei verschiedene Arten von VPNs für den Router:
Der Router, auf dem du ein VPN einrichten willst, sollte über die Funktion VPN-Client verfügen. Dann gibt es auch noch verschiedene Protokolle, die dabei unterstützt werden, zum Beispiel PPTP, L2TP/IPsec oder OpenVPN.
Funktionen wie „VPN Pass-Through“ (Netzwerkoptimierung, um VPN über den Router zu leiten) oder „VPN Server“ (Verbindungen von außerhalb zum Router über VPN) erfüllen andere Aufgaben und helfen dir bei der Einrichtung eines VPN auf dem Router nicht weiter.
Die einfachste Option stellt natürlich ein Router dar, der schon eine VPN-Client Funktion hat. Hier ist die Auswahl auf dem Markt allerdings noch ziemlich beschränkt. Dafür ist die Qualität, laut Testberichten, aber äußerst zufriedenstellend.
Es gibt also zahlreiche Router und VPN-Provider, die du wählen kannst. Wichtig ist, dass beide miteinander kompatibel sind. Dann musst du auch kein Computer-Fachmann sein, um eine VPN-Verbindung auf deinem Router einzurichten. Es sollte in den meisten Fällen genügen, wenn du ein gewisses Maß an Grundkenntnissen mitbringst. Alles andere kannst du der Betriebsanleitung deines Routers entnehmen.
Ein VPN-Router ist definitiv eine gute Möglichkeit, alle deine Geräte gleichermaßen vor Malware und andern Sicherheitsrisiken zu schützen.