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Unglücks-Cookies? Gestohlene Internet-Cookies geben deine Daten preis
„Wir verwenden Cookies, um dir das beste Online-Erlebnis zu bieten. Sie können gestohlen und bei einem Cyberangriff verwendet werden. Bist du damit einverstanden?“
Experten analysierten einen Datensatz von 54 Milliarden Cookies und deren Einträge, die im Dark Web zum Verkauf standen, um herauszufinden, wie sie gestohlen wurden, welche Sicherheits- und Privatsphäre-Risiken sie darstellen und welche Arten von Informationen sie enthalten. Diese Untersuchung soll Aufschluss darüber geben, wie Internetnutzer ihre Konten, ihr Geld und ihre privaten Daten gefährden, indem sie einfach unbedacht Cookies akzeptieren.
Die Guten, die Schlechten und die Notwendigen: Die verschiedenen Arten von Internet-Cookies
Cookies sind heute ein fester Bestandteil der Funktionsweise des Internets. Im Wesentlichen handelt es sich um kleine Textdateien, die eine Webseite auf deinem Gerät speichert. Aber wenn du anfängst, dich näher damit zu befassen, gibt es noch viel mehr zu entdecken. Wir zeigen dir hier die häufigsten Arten von Cookies und ihre Risiken.
First-Party-Cookies (Erstanbieter-Cookies) werden von der Webseite, die du besuchst, erstellt und gespeichert. Diese Cookies merken sich deine Anmeldedaten, personalisieren den Inhalt der Webseite und speichern deine Präferenzen. Sie werden daher als wesentlich für die grundlegende Funktionalität der Webseite und den Benutzerkomfort angesehen.
Obwohl sie in der Regel weniger aufdringlich sind als Drittanbieter-Cookies, können Erstanbieter-Cookies ernsthafte Sicherheitsrisiken darstellen. Dabei geht es nicht nur um die persönlichen Daten, die in ihnen gespeichert sind. Cookies sorgen dafür, dass du bei Webseiten, Konten und Diensten eingeloggt bleibst, sodass auch wichtige Authentifizierungsdaten auf dem Spiel stehen. Von Sitzungs-IDs bis hin zu Nutzerkennungen – Cookies können all das enthalten. Wenn jemand diese Cookies in die Hände bekommt, könnte er sie dazu benutzen, Sitzungen wieder zu öffnen und sich Zugang zu sensibleren Informationen von deinen anderen Konten bis hin zu Unternehmenssystemen zu verschaffen.
Die Ergebnisse: Eine unappetitliche Wirklichkeit
Die Experten analysierten eine Sammlung von 54 Milliarden (54.008.833.188) Cookies, die auf den Dark-Web-Märkten verfügbar sind. Siebzehn Prozent waren aktiv, das sind über 9 Milliarden Cookies. Aktive Cookies stellen ein größeres Risiko dar, weil sie in Echtzeit aktualisiert werden, während die Nutzer im Internet surfen. Allerdings können auch inaktive Cookies, selbst wenn sie vor langer Zeit aktualisiert wurden, nutzerbezogene Informationen enthalten und sogar für weitere Angriffe und Manipulationen verwendet werden.
Über die Hälfte der aktiven und inaktiven Cookies wurden mithilfe von Redline gestohlen. Ein höherer Anteil aktiver Cookies wurde jedoch durch Predator-the-thief, Cryptbot, MetaStealer und Taurus gestohlen (57%, 51%, 48% bzw. 44%). Die Art der verwendeten Schadsoftware zeigt, dass sowohl erfahrene Cyberkriminelle als auch Anfänger, die Malware als Service nutzen, um Daten damit zu stehlen und sie online zu verkaufen.
Wem gehören diese Cookies?
Plattformen
Über 5% aller Cookies im Datensatz stammten von Google, 1,3% von YouTube, über 1% von Microsoft und weitere 1% von Bing.
Dass diese Cookies zum Verkauf stehen, stellt ein großes Risiko für ihre Besitzer dar – die Cookies sind für wichtige E-Mail-Konten, die für den Zugriff auf andere Anmeldedaten verwendet werden können. Auch wenn diese Prozentsätze winzig erscheinen, sollte man bedenken, dass 1% des gesamten Datensatzes immer noch mehr als 500 Millionen Cookies sind, was eine enorme Menge an Nutzerdaten darstellt.
*NordVPN wird nicht von den Eigentümern der genannten Plattformen unterstützt, gewartet, gesponsert, ist nicht mit ihnen assoziiert oder in irgendeiner Weise mit ihnen verbunden. Die Plattformen werden ausschließlich zu dem Zweck angegeben, Informationen über Cookies, die auf den Dark-Web-Märkten verfügbar sind, genau anzugeben.
Geräte
Fast alle der 54 Milliarden Cookies wurden von Windows-Geräten abgegriffen (was auf die Art der Schadsoftware zurückzuführen ist). Es gab jedoch über 31,5 Millionen Apple-Cookies in dem Datensatz. Das zeigt die Schwachstellen im System, denn die Nutzer melden sich auf verschiedenen Geräten und Plattformen bei ihren Konten an.
Die Cookies im Datensatz hatten Labels für über 4.500 verschiedene Betriebssysteme. Das liegt an der Besonderheit des Betriebssystems, das auf den verschiedenen Geräten läuft – viele der Labels schienen eher einen geräte- und modellspezifischen Namen zu haben als ein eigenes Betriebssystem. Dies unterstreicht die Menge an Details, die in den Cookies gespeichert sind und zur Wiedererkennung von Personen verwendet werden könnten.
Das gängigste Betriebssystem war Windows 10 Enterprise (über 16 Milliarden und 30% der Gesamtzahl), was das erhöhte Risiko für Unternehmen verdeutlicht, gehackt zu werden.
*NordVPN wird nicht von den Eigentümern der genannten Marken unterstützt, gewartet, gesponsert, ist nicht ihnen assoziiert oder in irgendeiner Weise mit ihnen verbunden. Die Marken werden ausschließlich zu dem Zweck angegeben, Informationen über Cookies, die auf den Dark-Web-Märkten verfügbar sind, genau anzugeben.
Länder
Die Hälfte der Cookies enthielt keine Länderdaten, obwohl 95% inaktiv waren. Von denen, die Daten über das Land der Nutzer hatten, waren die Spitzenreiter Brasilien, Indien, Indonesien, die USA und Vietnam. Wenn wir uns Europa genauer ansehen, kamen die meisten Cookies aus Spanien – 554 Millionen. Während Großbritannien in Bezug auf die Anzahl der Cookies auf Platz 120 lag, waren aber mehr als die Hälfte davon aktiv. Insgesamt waren Nutzer aus 244 Ländern und Regionen in dem Datensatz vertreten, was die große Reichweite von Hackern und fortschrittlicher Schadsoftware verdeutlicht.
Methodik
NordVPN hat sich mit unabhängigen Experten zusammengetan, die den Datensatz aus Telegram-Kanälen zusammengestellt haben, in denen Hacker gestohlene Informationen zum Verkauf anbieten. Die Experten analysierten, ob die Cookies aktiv oder inaktiv waren, mit welcher Schadsoftware sie gestohlen wurden, aus welchem Land sie stammten und welche Daten sie enthielten – das Unternehmen, das den Cookie generiert hat, das Betriebssystem des Nutzers und die den Nutzern zugewiesenen Keyword-Kategorien.
Hinweis: Weder NordVPN noch seine Experten haben die gestohlenen Cookies gekauft und auch nicht auf den Inhalt der Cookies zugegriffen. Unsere Partner haben nur die Daten ausgewertet, die in den Cookie-Verkaufslisten verfügbar waren. Bei der Erstellung dieses Expertenberichts haben wir sehr darauf geachtet, die Privatsphäre und die Sicherheit von Internetnutzern nicht zu verletzen.
Pressematerial
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