Wie sicher ist WLAN im Hotel und warum sollte man es meiden?

Ist es sicher, WLAN im Hotel zu nutzen?

Wenn du unterwegs bist und ein WLAN-Netzwerk im Hotel verwendest, ist Vorsicht geboten. Diese Hotspots sind meistens unzureichend oder gar nicht geschützt oder verschlüsselt. In diesem Fall haben Hacker leichtes Spiel, um deine Daten abzufangen oder dein Gerät mit Malware zu verseuchen.

Wenn du feststellst, dass das WLAN ohne Passwort und ohne weitere Schranken von jedem genutzt werden kann, ist davon auszugehen, dass dieses Netzwerk nicht sicher ist.

Warum sollte man öffentliches WLAN in Hotels vermeiden?

Die WLAN-Sicherheit in Hotels ist ziemlich lax, und der Grund dafür ist ganz einfach: Die Aufgabe deines Hotels ist es, dir Bequemlichkeit und Komfort zu bieten, nicht Cybersicherheit. Daher unternehmen sie in der Regel wenig bis gar keine Anstrengungen, um ihr Gästenetzwerk zu schützen.

In manchen Fällen wirst du aufgefordert, deine Zimmernummer und ein Passwort einzugeben, um das WLAN des Hotels zu nutzen. In den meisten Fällen liegt die Verantwortung für die Sicherheit des gesamten Netzwerks jedoch auf den Schultern eines schwachen Passworts, was im Grunde dasselbe ist wie gar kein Passwort zu haben. Manche Hotels überspringen den Schritt der Autorisierung ganz und erlauben jedem, sich in ihr Netzwerk einzuklinken.

Das Fehlen eines einfachen Schutzes und einer angemessenen Datenverschlüsselung sowie die große Zahl potenzieller Opfer machen drahtlose Netzwerke zu einem offenen Ort für Cyberangriffe, Identitätsdiebstahl und Datenschnüffelei.

Die größte Bedrohung für deine Privatsphäre ist die Möglichkeit, dass sich ein Cyberkrimineller als heimlicher Vermittler zwischen dein Gerät und den Verbindungspunkt schaltet. In diesem Fall wird jede Information, die du über das Internet sendest oder empfängst, über den Hacker geleitet.

Böswillige Akteure, wie die berüchtigte DarkHotel-Gruppe, nutzen auch gerne ungesicherte WLAN-Verbindungen von Hotels, um Schadsoftware zu verbreiten. Diese Gruppe hat es schon seit über einem Jahrzehnt erfolgreich auf Geschäftsreisende abgesehen. Indem sie das WLAN in Luxushotels auf der ganzen Welt nutzen, verbreiten die Hacker bösartige Dateien über Phishing-E-Mails, die für jedes Opfer individuell erstellt werden und sehr überzeugend wirken sollen.

Jedes Mal, wenn du dich mit einem ungesicherten drahtlosen Netzwerk verbindest, riskierst du, dass deine privaten Daten preisgegeben werden. Wenn das WLAN deines Hotels ins Visier von Cyberkriminellen geraten ist, können sie eine Vielzahl von Techniken anwenden, um in deine Privatsphäre einzudringen. Hier erfährst du mehr über die gängigsten Hacking-Methoden und wie Hacker sie einsetzen, um ihre Opfer auszuspionieren und deren Identitäten oder sensible Geschäftsdaten zu stehlen.

Sicherheitsrisiken bei der Nutzung von Hotel-WLAN

Im Folgenden zeigen wir dir, welche Gefahren das Gratis-WLAN mit sich bringt.

Man-in-the-Middle-Angriff (MITM)

Ein Man-in-the-Middle-Angriff (MITM) ist ein Cyberangriff, bei dem sich ein Hacker in die Kommunikation zwischen zwei Parteien einschleicht. Der böswillige Akteur wird zum „Mittelsmann“ und kann die Kommunikation abfangen oder sensible Informationen stehlen.

Schadsoftware

Ein Cyberkrimineller kann dein Gerät über ungesicherte öffentliche Hotel-Netzwerke mit Schadsoftware infizieren.

Gestohlene Daten

Hacker können deine sensiblen Daten und Anmeldeinformationen stehlen, indem sie über ein ungesichertes öffentliches Hotel-WLAN in dein Gerät eindringen.

Stalking

Eine Cyberstalker kann deine Online-Aktivitäten verfolgen, wenn du ein ungesichertes öffentliches Hotel-WLAN benutzt.

Wie kann man sich im Hotel-WLAN schützen?

Da das WLAN in Hotels so gut wie gar nicht gesichert ist, liegt es an dir, dich vor Datendieben und Schnüfflern zu schützen. So schützt du dich in einem öffentlichen Hotal-WLAN-Netzwerk:

• Sei dir der potenziellen Risiken bewusst. Wenn das Netzwerk ungeschützt ist, lauert dort wahrscheinlich ein Cyberkrimineller, um deine privaten Daten zu stehlen.
• Vermeide es, dich in deine Arbeits- oder Online-Banking-Konten einzuloggen und verwende deine mobilen Daten für alle finanziellen Transaktionen. Das ist zwar teurer, aber dafür ist dein Geld sicher.
• Nutze nicht einfach so ein neues Netzwerk. Hacker erstellen gefälschte Hotspots, um den Nutzern vorzugaukeln, dass sie legitim sind. Wenn du zwei ähnliche WLAN-Namen siehst, frage das Hotelpersonal, welcher der richtige ist.
• Aktiviere deine Firewall, damit du nicht in Schwierigkeiten gerätst, falls jemand dein WLAN-Netzwerk im Hotel angreift. Eine zuverlässige Firewall bietet einen starken Schutz vor Angriffen auf dein System und macht es Kriminellen schwer.
• Verschlüssele deine Daten. VPNs sind starke Verschlüsselungstools, die von jedem genutzt werden können. Man nennt sie VPN (virtuelles privates Netzwerk) – eine Technologie, die dir hilft, auch in ungesicherten drahtlosen Netzwerken sicher zu bleiben. Das tut es auf zwei Arten: indem es deine IP-Adresse verschleiert und deine Online-Kommunikation verschlüsselt. Sobald sie geschützt ist, kann niemand mehr deine Online-Aktivitäten überwachen. Du wirst eine sichere und verschlüsselte Verbindung haben.
• Öffne keine bösartigen Links oder Anhänge.
• Wenn ein öffentliches WLAN deine persönlichen Daten verlangt, um sich zu verbinden, ist es besser, gefälschte Informationen anzugeben.

Wie kann ein VPN meine Daten im Hotel-WLAN schützen?

Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) schützt dich sogar weit über ein ungesichertes WLAN hinaus. Wenn du ein VPN aktiviert hast, kannst du sicher in einem öffentlichen oder jedem anderen Netzwerk surfen.

Ein virtuelles privates Netzwerk schafft einen verschlüsselten virtuellen Tunnel zwischen deinem Gerät und einem VPN-Server. Dieser Server fungiert als Mittelsmann zwischen dem Internet und deinem System: Die Webseite interagiert mit dem VPN-Server und der Server kommuniziert mit deinem Gerät. Da diese Interaktion verschlüsselt ist, kann niemand sehen, auf welcher Webseite du surfst oder welche Daten du online teilst. Alles, was man sehen kann, ist, dass du ein VPN benutzt – das war’s.

Manche VPNs bieten zudem einen Bedrohungsschutz, der dich zusätzlich vor Phishing, Viren, Trackern und Werbung schützt.