Was sind Datenbroker?
Datenbroker sind Unternehmen, die persönliche Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen sammeln oder von anderen Unternehmen erwerben, um sie dann an Dritte weiterzuverkaufen, damit diese Nutzer gezielt online adressieren können. Das Bündeln und Vertreiben von Daten ist die Haupteinnahmequelle von Datenhändlern.
Woher bekommen Datenbroker die Daten?
Datenbroker sammeln und kaufen deine Daten von Websites, die du besuchst, von Diensten, die du nutzt, sowie von öffentlichen Aufzeichnungen und anderen Quellen persönlicher Informationen.
Nicht alle Datenhändler sammeln dieselbe Art von Informationen. Deshalb tauschen sie ihre Daten oft mit anderen Brokern aus, um umfassende persönliche Profile von dir zu erstellen.
Welche Informationen sammeln Datenbroker?
Datenhändler sammeln, analysieren und verkaufen deine persönlichen Informationen an Dritte oder nutzen sie selbst für ihren Profit. Hier eine Liste an Informationen, die Datenbroker über Nutzer sammeln:
Daten, die Datenbroker sammeln | Daten, die Datenbroker sammeln |
---|---|
Vollständiger Name | Informationen zur kriminellen Vergangenheit |
Alter | Vorlieben und Abneigungen |
Geschlecht | Einkäufe, die du vor Kurzem getätigt hast |
E-Mail-Adresse | Wohnort |
Telefonnummer | Familienstand |
Persönliche Interessen | Finanzielles Vermögen |
Kaufgewohnheiten | Beruf |
Browserverlauf & Online-Verhalten | Bildungsstand |
Einkommensniveau | Gesundheitszustand |
Geburtsdatum | Sozialversicherungsnummer |
Wie verkaufen Databroker Daten?
Datenhändler verkaufen ihre gesammelten und gebündelten Informationen an Unternehmen, Werbetreibene und andere Kunden. Die Transaktionen finden oft über Online-Plattformen oder direkte Vereinbarungen statt und ermöglichen den Käufern den Zugang zu gezielten und wertvollen Datensätzen für Zwecke wie Werbung, Analysen oder Kundenprofiling. Die spezifischen Methoden können variieren, aber in der Regel werden die Daten gegen eine Gebühr oder über ein Abo-System ausgetauscht.
Wie viel sind meine Daten im Internet wert?
Der Datenbroker-Markt wird mit einem Wert zwischen 200 Millionen und 300 Millionen US-Dollar geschätzt. Es gibt Schätzungen, in denen der Markt bis 2028 auf über 500 Millionen Dollar anwachsen soll.
Wie viel die Daten im Einzelnen kosten, hängt von der Art der Daten ab und in welchem Land die Daten gehandelt werden. Es gibt nur wenige Informationen dazu online. Ein Bericht aus 2023 von der Sanford School of Public Policy der Duke University zeigt, dass Datenbroker aus dem Verkauf von Daten über die psychische Gesundheit von Amerikanern Kapital schlagen.
Die Preise für diese Daten zur psychischen Gesundheit variierten stark, so die Ergebnisse. Einige Datenhändler verlangten „nur“ 275 US-Dollar für 5.000 zusammengefasste Datensätze zur psychischen Gesundheit, während andere zwischen 75.000 und 100.000 US-Dollar pro Jahr für den Zugang zu Daten verlangten, die Informationen über den psychischen Gesundheitszustand von Personen enthielten.
Wie und wozu können meine Daten genutzt werden?
Hier ein paar Beispiele dafür, wie deine Daten genutzt werden können:
- Zum Erstellen von Werbe-Profilen, um dich gezielt mit Werbung anzusprechen
- Zum Überprüfen deiner Kreditwürdigkeit
- Zum Diebstahl deiner Identität
- Zum Erstellen von personalisiertem Content
- Zum Erstellen von Nutzer-Analysen
- Zu Marktforschungszwecken
Sind Datenbroker legal?
Datenbroker sind legal. In verschiedenen Ländern gibt es jedoch unterschiedliche Gesetze, die festlegen, wie Daten gesammelt werden dürfen. Jedes Mal, wenn du dich für einen Dienst anmeldest und die Geschäftsbedingungen akzeptierst, gibst du im Grunde dein Einverständnis, dass der Dienst deine Daten sammeln und verwalten darf.
Die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) schützt die digitalen Rechte der EU-Bürger. Sie erlaubt es Unternehmen nicht, private Daten ohne die Zustimmung einer Person zu sammeln. Außerdem hat die betroffene Person das Recht, ihre Zustimmung jederzeit zu widerrufen.
Als die DSGVO 2018 in Kraft trat, gab es eine Reihe von Beschwerden gegen Datenbroker, Softwareunternehmen und Rating-Agenturen. Experten glauben, dass viele Unternehmen, die Daten sammeln, am Rande der Legalität operieren.
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Welche Arten von Datenbrokern gibt es?
Im Folgenden zeigen wir dir die unterschiedlichen Arten von Datenbroker:
- Marketing-Datenbroker. Unabhängig von dem Produkt, das verkauft wird, stützt sich das moderne Marketing stark auf die Art von Daten, die von diesen Brokern verkauft werden. Wenn du ein begeisterter Gamer bist, wissen die Händler wahrscheinlich, welche Spiele du magst, wie viel Zeit du mit ihnen verbringst und welche Events oder Gaming-Veranstaltungen du besucht hast. Wenn ein Anbieter von Online-Spielen neue Nutzer gewinnen will, wendet er sich oft an Marketing-Datenbroker und kauft eine Datenbank mit Informationen über seine potenziellen Kunden.
- Datenbroker für die Personensuche. Diese Datenhändler konzentrieren sich darauf, Informationen über Personen zusammenzustellen, um sie an andere zu verkaufen. Normalerweise beziehen diese Unternehmen ihre Informationen aus staatlichen Quellen. Die Daten enthalten alles, von Namen, Adressen und familiären Informationen bis hin zu Daten über Finanzen, Strafverfolgung und Haus- und Fahrzeugkäufe.
- Datenbroker für Gesundheitsdaten. Diese Art von Datenhändlern stellt Informationen aus elektronischen Krankenakten, Krankenversicherungsansprüchen und Rezeptunterlagen zusammen. Einige Unternehmen kaufen oder sammeln sogar Daten von anderen Unternehmen aus öffentlichen Aufzeichnungen wie Geburtenregister und Sterbeurkunden. Diese Händler verwenden auch Cookies und andere Tracking-Technologien, um unsere Online-Aktivitäten zu überwachen und Informationen von sozialen Netzwerkplattformen und anderen Webseiten zu sammeln.
- Datenbroker für Finanzinformationen. Diese Broker sammeln Finanzdaten, analysieren sie und verkaufen sie an Kunden wie Investoren, Unternehmen oder Finanzinstitute weiter. Sie bieten Einblicke, Markttrends und relevante Informationen, um Kunden dabei zu helfen, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen.
- Datenbroker für Betrugsaufdeckung. Sie arbeiten normalerweise mit Banken und Finanzinstituten zusammen. Sie sammeln Informationen über dein Einkommen, deine Finanzdaten, Steuerzahlungen und Kredite. Wenn du eine Hypothek aufnehmen und eine Wohnung kaufen willst, muss die Bank so viele Informationen wie möglich über dich sammeln, damit sie entscheiden kann, ob sie dich finanzieren soll oder nicht.
- Datenbroker für Risikominderung. Hast du dich jemals gefragt, warum du mehr für die Versicherung deines Fahrzeugs zahlst als dein Freund, der das gleiche Modell fährt? Die Datenbroker helfen Unternehmen dabei, das Risiko zu bewerten. Wenn du mehrere Strafzettel hast oder in einen Unfall verwickelt warst, machen die Daten deine Versicherung teurer.
Wie kann ich meine Daten aus dem Internet entfernen lassen?
Um deine Daten aus dem Internet zu löschen und von Datenbroker-Seiten zu entfernen, kannst du Unternehmen direkt dazu auffordern. Das kann die Anzahl der Marketing-Angebote, die du erhältst, erheblich reduzieren. Allerdings befinden sich deine Daten höchstwahrscheinlich im Besitz mehrerer Datenbroker, sodass es eine Herausforderung sein kann, die vollständige Kontrolle über deine Daten wiederzuerlangen.
Ein Tool wie Incogni kann dir aber dabei helfen, in deinem Namen Datenbroker zu kontaktieren und zu verlangen, dass Daten entfernt werden. Datenbroker halten sich manchmal nicht an die offiziellen Regeln und Vorschriften und versuchen vielleicht, deine Kontaktversuche zu vermeiden oder zu ignorieren. Mit Incogni musst du keine Zeit und Energie darauf verwenden, da das Tool das für dich übernimmt: Melde dich einfach an, gib an, welche Daten du gelöscht haben möchtest, und lass das System seine Arbeit machen.
Außerdem ist es ratsam, regelmäßig seine Cookies zu löschen und Cache zu entfernen, die im Browser gespeichert werden. Du stellst so sicher, dass du privater surfen kannst.
Wie kann ich meine Daten vor Datenbrokern schützen?
Hier ein paar Tipps, wie du deine Daten vor Datenbrokern schützen kannst:
- Gib in den sozialen Medien nicht zu viel preis. Zu den Gefahren von Social Media gehört, dass die Plattformen eine Menge Daten über dich sammeln. Deine Facebook-, Instagram-, LinkedIn- und andere Konten versorgen Datenhändler mit einer Menge Informationen. Wenn du jedoch Wert auf deine Privatsphäre legst, solltest du dir genau überlegen, ob du etwas postest. Wir sagen nicht, dass du soziale Medien nicht nutzen sollst, aber denk daran, dass alles, was du postest, von Datenbrokern ausgewertet werden kann.
- Nutze anonyme Suchmaschinen, die die Privatsphäre besser schützen. Google verfolgt alles, was du online tust, und gibt diese Daten an Dritte weiter. Wir empfehlen die Nutzung privater Suchmaschinen wie DuckDuckGo, StartPage oder Qwant.
- Verwalte die App-Einstellungen. Apps können Informationen über dich sammeln, auch wenn du sie nicht benutzt. Geh in die Einstellungen deines Smartphones und überprüfe die App-Berechtigungen. Die meisten von ihnen funktionieren auch ohne Zugriff auf deinen Standort, deine Kamera oder deine Kontakte.
- Verwende ein VPN. Eine VPN-App sorgt dafür, dass deine IP-Adresse verborgen und dein Internetverkehr verschlüsselt wird. Du kannst dich mit einem VPN-Server in einem anderen Land verbinden und deinen tatsächlichen Standort geheim halten. Ein NordVPN-Konto schützt bis zu zehn Geräte und schützt dich vor Data-Mining-Unternehmen. Der NordVPN-Dienst ist auch als Browsererweiterung für Chrome und Firefox erhältlich, damit du privat surfen kannst. Außerdem gibt es eine Dark-Web-Monitor-Funktion (verfügbar auf iOS), die dich benachrichtigt, wenn deine persönlichen Daten im Dark Web entdeckt werden.
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