Was ist das Internet der Dinge (IoT)?
Ein Ofen, der dafür sorgt, dass das Essen warm ist, wenn du nach Hause kommst. Ein Kühlschrank, der dich daran erinnert, dass du keine Milch mehr hast. Eine Türklingel, mit der du von deinem Telefon aus überprüfen kannst, wer vor der Tür steht. Das Internet der Dinge (IdD) hat das Potenzial, unser Leben einfacher und effizienter zu machen als je zuvor. Zu welchem Preis bezahlen wir aber dieses neue Lebensgefühl?
Was ist das Internet der Dinge?
Internet of Things (IoT) wird im Deutschen auch als das Internet der Dinge (IdD) bezeichnet. Es bezeichnet das Netzwerk, das nicht zwischen menschlichen Nutzern, sondern zwischen miteinander verbundenen Geräten, die Daten miteinander austauschen, entsteht. Sobald du einen Prozessor und eine Reihe von IoT-Sensoren in ein Tool, eine Maschine oder ein Gerät eingebaut hast, sind den Möglichkeiten kaum noch Grenzen gesetzt.
Das Konzept des IoT gibt es schon seit einiger Zeit. In den 1980er-Jahren entwickelten Forschende an der Carnegie Mellon University einen mit dem Internet verbundenen Getränkeautomaten, mit dem man online überprüfen konnte, ob er noch Getränke vorrätig hatte. Das Interesse an IoT-Geräten ist seitdem explodiert. Kleinere und leistungsfähigere Prozessoren und die Integration von Smartphone-Apps machen es möglich.
Warum ist das IoT so wichtig?
Schätzungen gehen davon aus, dass es bis 2025 weltweit 75 Milliarden vernetzte Geräte geben wird. Das Internet der Dinge trägt nicht nur zu technologischen Innovationen und zur Wirtschaft bei, sondern birgt auch ernsthafte Risiken für die Cybersicherheit. Während Unternehmen, die IoT-Geräte installieren, sich über deren Schwachstellen im Klaren sind, fehlt den normalen Usern noch immer das grundlegende Verständnis für den potenziellen Schaden, den vernetzte Geräte anrichten kann.
Welches sind die Vorteile von IoT?
Mit dem Internet der Dinge können wir eine Vielzahl von Geräten steuern und so die Art und Weise verändern, wie wir mit Maschinen kommunizieren. Außerdem spart es Zeit und Geld, da du Daten aus der Ferne empfangen und senden kannst.
IoT-Anwendungen und -Beispiele
Unterhaltungselektronik (Smarthome)
- Ein Kühlschrank, der bestimmte Lebensmittel bestellen kann, wenn sie zur Neige gehen.
- Ein Thermostat, das du steuern kannst, um deine Wohnung zu kühlen, wenn du nach einem heißen Sommertag nach Hause kommst.
- Eine Smart City besteht zu großen Teilen aus smarten Geräten und Systemen, um das Leben der Bewohner so komfortabel wie möglich zu machen.
- Einen Ofen, den du auf dem Weg nach Hause über dein Smartphone vorheizen kannst.
Gesundheitswesen
IoT-Geräte können medizinische Geräte und die Vitalwerte von Patienten aus der Ferne überwachen, Warnmeldungen an das Pflegepersonal senden und sogar den Zustand von Prothesen überprüfen.
Versorgungsunternehmen
Die Wasser-, Strom-, Öl- und Gasindustrie baut auf einer umfangreichen Infrastruktur auf, die normalerweise über das ganze Land verteilt ist. Dazu gehören Tausende von Rohren, Ventilen und Zählern, die in jedem Fall überwacht werden müssen. Zum Glück können einige Probleme mit IoT-Geräten aus der Ferne diagnostiziert oder sogar vorhergesagt und verhindert werden.
Transportwesen
Mit einem einzigen Router kannst du den Standort des Busses verfolgen, einen Hotspot einrichten, damit die Fahrgäste ins Internet gehen können, und eine Überwachungskamera im Bus unterstützen. Autos, Lastwagen, Züge, Boote und sogar Flugzeuge haben IoT-Geräte an Bord.
Fertigungsindustrie
Große Fabriken laufen wie ein Uhrwerk, deshalb ist es wichtig, jeden Prozess zu kontrollieren und die Anlagen zu überwachen. Ob Sägewerk, Tiefkühlfabrik oder Stahlproduzent – sie alle können vom IoT profitieren.
Handel
Geldautomaten, POS-Systeme (Point of Sales) und Verkaufsautomaten werden von IoT-Geräten gesteuert, die eine Backup-Internetverbindung und Überwachung bieten.
Die Technologie hinter IoT-Geräten
IoT-Geräte verbinden sich über GSM-Mobilfunknetze, WLAN oder Ethernet mit dem Internet. Dazu kann auch UPnP genutzt werden. Nehmen wir an, du hast ein Smart-Home-System, mit dem du die Temperatur aus der Ferne steuern, deine Umgebung überwachen, das Licht ausschalten, deinen Hund füttern und die Tür mit deiner Stimme abschließen kannst. Das ganze System ist mit einem Router verbunden, der Daten sammelt und sie an verschiedene Server sendet. Du kannst dann über deine Smartphone-App auf diese Daten zugreifen, Warnungen erhalten und Befehle senden.
Das Unternehmen, das dieses System installiert hat, kann Tausende von Häusern im ganzen Land verwalten. Dein Router gehört zum Netzwerk des Unternehmens und seine Techniker können sich aus der Ferne mit ihm verbinden.
Sie verwenden Fernverwaltungssysteme (IoT-Plattformen), die es ihnen ermöglichen, Passwörter zu ändern, SMS-Benachrichtigungen zu versenden, Probleme zu beheben, die Firmware zu aktualisieren, den Router neu zu starten oder Daten von Hunderten von Routern auf einmal auszulesen. IoT-Plattformen sind zwar sehr effizient, wenn es darum geht, eine große Anzahl von Geräten zu verwalten, aber die Folgen eines Cybervorfalls wären kolossal.
IoT-Cybersicherheitsrisiken
IoT-Geräte sind anfällig für Cyberbedrohungen. Im Folgenden erfährst du warum:
- Sicherheitsmaßnahmen für IoT-Geräte sind nicht leicht zu implementieren. Das liegt unter anderem an den technischen Beschränkungen, mit denen die Gerätehersteller arbeiten. Die Programmierung des Geräts selbst unterscheidet sich stark von der Programmierung der Benutzeroberfläche eines Programms, und all das muss in der Regel auf potenziell proprietären Plattformen mit geringem Stromverbrauch funktionieren. Das bedeutet, dass die Rechenleistung für jede Art von Verschlüsselung, Entschlüsselung oder andere rudimentäre sicherheitsrelevante Prozesse begrenzt ist.
- Viele IoT-Geräte werden mit Standard-Logins ausgeliefert. Anstatt jedem Gerät einen eigenen Benutzernamen und ein Passwort zu geben, ist es viel einfacher, ihnen Standardpasswörter und -logins zu geben (z. B. admin oder admin123). Selbst wenn einem Gerät eine Anleitung zum Ändern des Passworts beiliegt, befolgen die meisten User sie in den meisten Fällen nicht. Das macht es für Hacker sehr einfach, sich einzuloggen. Das bringt mich zu meinem nächsten Punkt.
- Es gibt eine Suchmaschine für IoT-Geräte. Shodan ist eine Suchmaschine, mit der du die Welt nach IoT-Geräten durchsuchen kannst. Du kannst nach technischen Parametern oder mit einfachen Begriffen wie „Webcam“ suchen – beide Optionen liefern dir Tausende von Geräten, die du durchsuchen kannst. Wenn das Gerät mit dem Internet verbunden ist, besteht eine echte Chance, dass Shodan es findet. Wenn das Gerät nicht richtig gesichert ist, kann sich ein Hacker, der ein wenig recherchiert, mit wenig Aufwand einloggen. Wenn es sich um einen entschlossenen Angreifer handelt, sind selbst einigermaßen gesicherte Geräte möglicherweise nicht sicher.
- IoT-Geräte sind hervorragende Schadsoftware-Wirte. Da ihre Sicherheit fragwürdig ist, können IoT-Geräte oft dazu benutzt werden, rudimentäre Schadsoftware zu beherbergen und auszuführen. Sie eignen sich hervorragend für DDoS-Angriffe.
Selbst wenn dein IoT-Gerät absolut sicher ist, gibt es noch ein weiteres großes Risiko – die Verletzung der Privatsphäre. IoT-Geräte sind berüchtigt dafür, Daten für ihre Hersteller zu sammeln. Angeblich werden diese Daten nur verwendet, um die Geräte zu verbessern, aber es kommt vor, dass einige Unternehmen mit den Daten auch Geld verdienen.
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Die Folgen von gehackten IoT-Geräten
Da Internet-of-Things-Geräte Teil riesige Infrastrukturen sind, könnten die Folgen eines Hacks Millionen von Menschen betreffen. Hacker könnten zum Beispiel in ein Energiemanagementsystem einbrechen und einen Stromausfall verursachen, der ganze Städte betrifft.
Und wie steht es mit der Smart-Home-Branche? Stell dir vor, ein Stalker beobachtet deine Familie über die Überwachungskamera oder entriegelt aus der Ferne deine Tür. Wenn dein Haus mit IoT-Geräten ausgestattet ist, bedeutet das, dass jemand mit den entsprechenden Fähigkeiten deine Aktivitäten überwachen und dein Zuhause auch im realen Leben knacken kann. Auch Smartwatches sind nicht zuverlässig, denn sie können zum Beispiel kranke Nutzer zur Einnahme von Pillen verleiten und gesundheitliche Probleme oder sogar den Tod verursachen. Sogar vernetzte Autos können gehackt werden.
Wie sicher sind deine IoT-Geräte?
- Bedienungsanleitung zu Herzen nehmen und Passwort ändern. Wenn sich der Hersteller deines IoT-Geräts wenigstens ein bisschen Mühe mit der Sicherung deines Geräts gibt, solltest du in der Lage sein, das werkseitig eingestellte Passwort in ein sicheres zu ändern. Schau dir unseren Leitfaden zur Erstellung eines sicheren Passworts an. Achte auch darauf, dass das Passwort für jedes Gerät anders ist. Das ist eine kleine und einfache Änderung, die aber einen großen Unterschied für deine Sicherheit macht.
- Muss ich wirklich aus der Ferne auf dieses Gerät zugreifen? Wenn du von den Funktionen des IoT begeistert bist, ist eine gesunde Portion Skepsis vielleicht genau das Richtige für dich. Dein Backofen kommt auch ohne WLAN zurecht. Wenn du gar nicht darauf versichten willst, schalte die Verbindung wenigstens nur dann ein, wenn du sie wirklich benötigst.
- Erstelle ein Offline-WiFi-LAN. Wenn du einen zusätzlichen Router hast und deine Geräte in einem LAN betrieben werden können, ist das eine gute Möglichkeit, um dich abzusichern. Viele Menschen wissen nicht, dass ihr Router auch ohne Internetverbindung funktionieren kann. Du kannst ihn nutzen, um ein lokales Netzwerk zu erstellen, mit dem sich deine Geräte zu Hause und das Smartphone oder der Computer, mit denen du sie steuern willst, verbinden. Einige Geräte können mit ein wenig Konfiguration sogar gleichzeitig mit zwei WLAN-Netzwerken verbunden werden.
- Halte deine Geräte auf dem neuesten Stand. Nicht alle Hersteller kümmern sich so intensiv um ihre IoT-Geräte, wie sie es tun sollten, aber wenn sie Updates anbieten, solltest du sie auch anwenden. Updates können oft kritische Sicherheitslücken schließen – und davon gibt es bei IoT-Geräten eine ganze Menge!
- Besorge dir ein VPN für deinen Router. Einige Router sind leistungsfähig genug, um die leistungsstarke Verschlüsselung zu unterstützen, die NordVPN für die Sicherheit seiner User einsetzt. Wenn das bei deinem Router der Fall ist, lässt NordVPN ausgehende Verbindungen zu, während eingehende Verbindungen blockiert werden. Deine Geräte können dir immer noch Daten senden, aber es ist keine eingehende Kommunikation mit ihnen möglich. Das kann unpraktisch sein, wenn du sie aus der Ferne kontrollieren willst, aber die Verschlüsselung hält auch Hacker ab. Du kannst dir auch zudem unsere Seite Was ist ein VPN ansehen, in dem das VPN genauer erklärt wird.
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