Privatsphäre im Smart Home: So kannst du dich schützen
Ob du willst oder nicht, du lebst wahrscheinlich bereits in einem Smart Home. Der Begriff bezieht sich auf einen Haushalt, in dem mehrere Geräte, vom Fernseher bis zur intelligenten Toilette, mit dem Internet verbunden sind. Selbst wenn deine Toilette noch nicht mit deinem WLAN verbunden ist, sind es dein Fernseher, deine Spielkonsolen, Router und andere Geräte wahrscheinlich schon. Wie sicher ist das Smart Home aber? Und wie kannst du deine Privatsphäre schützen, wenn diese Geräte deine Daten sammeln?
Was bedeutet „smart“?
Was genau macht ein Haus smart? Zunächst einmal müssen wir verstehen, wie „smart“ in diesem Zusammenhang definiert wird. Wir haben alle schon von Smartphones gehört. Sie unterscheiden sich von älteren Geräten dadurch, dass sie Daten senden und empfangen können und nicht nur Anrufe und SMS. Wenn dein Fernseher mit einem WLAN verbunden ist, gilt er ebenfalls als smart. Wenn deine Spielkonsole mit dem Internet verbunden ist oder dein Lautsprecher eine Bluetooth-Verbindung nutzt, ist dies ebenfalls ein smartes Gerät.
Ist ein Smart Home also nur ein Haus voller intelligenter Geräte? Vereinfacht gesagt, ja – aber es steckt noch mehr dahinter.
Die Häuser der Zukunft (sind jetzt schon da)
Wenn sich Menschen für ein Smart Home oder eine Smart City begeistern, denken sie an mehr als nur daran, YouTube auf ihrem Smart-TV zu schauen. Sie stellen sich einen Haushalt vor, in dem mehrere intelligente Geräte ständig miteinander kommunizieren, um das Leben der Bewohner zu erleichtern. Dieses Netz aus internetfähigen Geräten wird manchmal als das Internet der Dinge (IdD) bezeichnet.
Stell dir vor: Es ist ein dunkler Wintermorgen. Du schaltest die smarte Lampe neben deinem Bett ein und sie sendet sofort ein Signal an deine vernetzte Kaffeemaschine im Erdgeschoss. Wenn du dein Schlafzimmer verlässt, steht schon ein dampfender Espresso für dich bereit.
Das ist das Schöne an smarten Häusern: Beleuchtung, Küchengeräte, Heizungssysteme und vieles mehr können miteinander verbunden werden.
Sicherheits- und Privatsphäre-Bedenken
Es ist leicht, sich für ein smartes Zuhause zu begeistern, vor allem jetzt, wo vernetzte Technologien immer zugänglicher werden. Intelligente Kühlschränke, Türklingeln, Soundsysteme – sie alle sind erschwinglicher als je zuvor.
Das Problem ist, dass zwar viele diese Systeme in ihren Haushalten einsetzen, das Bewusstsein für die Privatsphäre und Datensicherheit im Smart Home aber noch relativ gering ist. Die Untersuchungen von NordVPN zu smarten Geräten haben gezeigt, dass viele Menschen zwar vor den Risiken Angst haben, aber das Thema nicht immer richtig einschätzen können.
Zwei wichtige Fragen müssen geklärt werden:
- Privatsphäre. Intelligente Geräte bieten ein enormes Potenzial für das Sammeln von Daten. Da sie mit dem Internet verbunden sind, können die Unternehmen, die hinter diesen Geräten stehen, überwachen, wie und wann du sie benutzt. Sie können diese Informationen dann nutzen, um dich oder andere potenzielle Kunden mit maßgeschneiderter Werbung anzusprechen oder die Daten an andere Unternehmen zu verkaufen. Je mehr smarte Technik du in deinem Haushalt hast, desto mehr Bereiche deines Lebens können online verfolgt werden.
- Sicherheit. Vielleicht noch besorgniserregender als diese Datenschutzbedenken sind die vielen Sicherheitsprobleme im Smart Home. Wenn etwas mit dem Internet verbunden ist, sei es dein Telefon oder die Heizungsanlage deines Hauses, kann es gehackt werden. Wenn eine kriminelle Person in der Lage wäre, die Kontrolle über Haushaltsgeräte – zum Beispiel deinen Herd – zu übernehmen, könnten Leben in Gefahr sein.
Top 3 der sichersten smarten Geräte
Natürlich sind Datenschutz- und Sicherheitsbedenken bei Smart-Home-Geräten ernst zu nehmen, aber wir sagen nicht, dass du die Vorteile, die diese Systeme bieten, nicht nutzen solltest. Schließlich sind einige Geräte sicherer als andere:
- Unterhaltungssysteme wie Fernseher und Soundsysteme sind nicht besonders riskant. Sie können zwar immer noch gehackt werden und könnten Kriminellen Zugang zu persönlichen Konten oder anderen Geräten in deinem Netzwerk verschaffen, aber es gibt weniger Möglichkeiten für lebensbedrohliche Angriffe (im Gegensatz zu Küchengeräten und Zentralheizungen zum Beispiel).
- Spielekonsolen sind ebenfalls ein relativ geringes Risiko. Wie bei Unterhaltungssystemen besteht die Möglichkeit, dass sie gehackt und Daten gestohlen werden, aber die Bedrohung ist bei einer Playstation nicht höher als bei einem Handy oder Laptop. Allerdings solltest du daran denken, dass der Monitor, der an deine Konsole angeschlossen ist, möglicherweise ein Mikrofon oder sogar eine Webcam eingebaut hat, mit der Hacker dich ausspionieren können.
- Die Beleuchtung wird schnell zu einer beliebten und erschwinglichen Smart Home-Integration und ist wahrscheinlich die sicherste Option auf dieser Liste. Wenn du die Farbe und Helligkeit einer Lampe oder eines Deckenlichts über eine App steuerst, bringt das weder dich noch deinen Haushalt in besondere Gefahr. Aber wie alle intelligenten Systeme kann auch dieses gehackt werden.
Denke daran, dass es kein völlig sicheres oder hackersicheres Smart-Device gibt. Wenn du wirklich nicht willst, dass jemand deinen Wasserkocher hackt, solltest du ihn nicht mit dem Internet verbinden.
Smarte Sicherheitstipps
Smart Homes sind mit einer Fülle von Datenschutz- und Sicherheitsbedenken verbunden – aber es gibt nicht nur schlechte Nachrichten! Du kannst deine Daten und deine persönliche Sicherheit auf verschiedene Weise schützen und trotzdem die Annehmlichkeiten eines Smart Homes genießen.
Hier sind drei Sicherheitstipps für dein Smart Home, die du schon heute umsetzen kannst:
1. Sei vorsichtig beim Kauf smarter Geräte
Eine der besten Methoden, um dein Smart Home sicher zu machen, ist es, dich vor dem Kauf über die Geräte zu informieren. Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir einen neuen vernetzten Lautsprecher oder einen intelligenten Kühlschrank zuzulegen, solltest du im Internet überprüfen, ob andere Verbraucher Probleme mit dem Gerät hatten.
Außerdem solltest du dir den Hersteller des Produkts näher ansehen. Hat er in der Vergangenheit ähnliche Produkte hergestellt? Hat er einen guten Ruf? Tausende von neuen und ungetesteten Startup-Unternehmen verkaufen smarte Technologie online – sei besonders vorsichtig bei diesen Unternehmen und dem Hype um ihre Produkte.
2. Verlass dich nicht auf die Standardpasswörter und -einstellungen
Viele intelligente Geräte werden mit kurzen, einfachen Passwörtern geliefert, die nach dem Kauf zurückgesetzt werden sollen. Es ist wichtig, dass du dir die Zeit nimmst, diese zu ändern. Wenn du ein neues Passwort auswählst, achte darauf, dass es lang ist und Buchstaben, Zahlen und Symbole kombiniert und keine erkennbaren Wörter oder Zahlenfolgen verwendet. Tipp: Ein Passwort-Manager wie NordPass kann dir beim Erstellen und Verwalten von sicheren Passwörtern helfen.
Es ist auch wichtig, die Standardeinstellungen für Sicherheit und Datenschutz zu überprüfen und zu ändern. Wenn du einschränken kannst, wie viele Daten ein Smart-Device über dich sammelt und speichert, solltest du das tun.
3. Überprüfe deinen Router
TextDie meisten Geräte in deinem Smart Home nutzen deinen Router für den Internetzugang. Wenn ein Hacker in deinen Router eindringen kann, kann er möglicherweise die Daten aller angeschlossenen Geräte einsehen. Um die Sicherheit deines Routers zu erhöhen, solltest du den Anmeldecode regelmäßig ändern und kurze, leicht zu erratende Passwörter vermeiden.
Du kannst deinen Router auch mit einem VPN konfigurieren oder ein VPN auf einem Smart-TV-Gerät einrichten, sodass du jedes andere Gerät, das mit ihm verbunden ist, mit mehreren Verschlüsselungsebenen sichern kannst.
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Die Zukunft des Smart Home
Im Moment leben die meisten von uns in halbwegs smarten Haushalten. Wir haben mehrere smarte Geräte, aber der Umfang, in dem sie miteinander kommunizieren, ist begrenzt.
Aber das könnte sich bald ändern. Als Meta, das Unternehmen hinter Facebook, sein Metaverse-Projekt ins Leben rief, war ein wichtiger Teil seiner Vision eine stark vernetzte Smart-Home-Technologie. Außerdem sollten intelligente Sensoren und Bewegungsmelder in den Häusern der potenziellen Metaverse-Nutzer installiert werden.
Die intensive Datenerfassung ist zwar immer ein Problem, aber besonders besorgniserregend ist sie, wenn Meta und Facebook beteiligt sind. Sie haben in letzter Zeit in eine Menge Technologie investiert, die das Potenzial hat, in die Privatsphäre der Nutzer einzudringen: Fitness-Tracker, VR und sogar intelligente Brillen werden Teil des Meta-Apparats.
Unabhängig davon, ob Meta seine ehrgeizigen – und bisher eher vagen – Ziele tatsächlich erreicht, werden unsere Häuser und Wohnungen immer smarter werden. Das bedeutet, dass die Probleme mit dem Datenschutz und die Sicherheitsrisiken zunehmen werden.
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