Ist WhatsApp sicher?
Dank der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die WhatsApp seit 2016 verwendet, ist die Messaging-App ein relativ sicherer Dienst. Die Nachrichten werden verschlüsselt übertragen und können nur von dir und der Person gelesen werden, mit der du chattest. Dasselbe gilt auch für Sprachanrufe, Videoanrufe und Fotos, die du über WhatsApp sendest.
Die Verschlüsselung sorgt dafür, dass verschickte Nachrichten unterwegs in einen unlesbaren Code verwandelt werden, sodass niemand außer dir und deinem Kontakt darauf zugreifen kann – WhatsApp selbst und auch keine anderen Dritten. Diese Form der Verschlüsselung gibt es natürlich nicht nur bei WhatsApp. Auch andere Messaging-Dienste wie Telegram oder Signal bieten diese Funktion an. WhatsApp ist allerdings aktuell der weltweit meistgenutzte, derart abgesicherte Messenger.
Trotz dieser Verschlüsselung gibt es bei WhatsApp aber auch Schwachstellen. Die App sammelt beispielsweise sogenannte „Metadaten“, nicht zuletzt auch über seinen neuen Chatbot Meta AI. Das bedeutet, dass WhatsApp weiß, wen du wann und wie man mit jemandem kommuniziert, selbst wenn sie deine Nachrichten-Inhalte nicht sehen können.
Zudem gibt es immer wieder Betrugsversuche, die mit Hilfe von WhatsApp durchgeführt werden, wie Quishing, gefährliche Malware oder Datenlecks, etwa durch ungesicherte Chat-Backups.
In der Vergangenheit geriet WhatsApp bereits in die Kritik, etwa als das Unternehmen seine Datenschutzrichtlinien aktualisierte, was insbesondere in Deutschland zu großem öffentlichen Unmut führte. Viele Nutzer fragten sich damals, welche Daten WhatsApp mit seiner Konzern-Mutterfirma Facebook (Meta) teilt, und ob der Dienst wirklich sicher sowie privatsphärenfreundlich ist.
Was bedeutet die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei WhatsApp?
Sobald du eine Nachricht via WhatsApp abschickst, wird sie automatisch auf deinem Gerät dank Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt, also in eine Art „geheimen Code“ verwandelt. Im Allgemeinen ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eine sichere Kommunikationsmethode, bei der nur Sender und Empfänger einer Nachricht Zugriff auf deren Inhalt haben. Daten werden also allein auf dem einen Endgerät verschlüsselt und erst auf dem anderen Endgerät entschlüsselt, ohne jemals auf Servern oder in Netzwerken offen zu liegen.
Die Verschlüsselung sorgt also dafür, dass niemand – keine Hacker, Behörden, Unternehmen oder WhatsApp selbst – während der Übertragung deine Chatnachrichten, Sprachnachrichten, Fotos, Videos, Anhänge, Sprach- und Videoanrufe lesen oder mithören kann. Nur du und dein Chatpartner besitzen den benötigten „Schlüssel“, um diese Inhalte zu entschlüsseln. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei WhatsApp hat aber auch ihre Grenzen: Obwohl die Verschlüsselung in WhatsApp Inhalte deiner Nachrichten schützt, bleiben andere Teile deiner Kommunikation weiterhin angreifbar oder einsehbar, z.B. deine Metadaten.
Warum gilt WhatsApp als unsicher?
WhatsApp ist zwar durch seine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung prinzipiell eine sichere App – dennoch gibt es einige Schwachstellen und Risiken, über die du Bescheid wissen solltest. Da WhatsApp zu Meta (früher Facebook) gehört, gibt es darüber hinaus immer wieder Bedenken hinsichtlich der Datenweitergabe und der Nutzung persönlicher Informationen für gezielte Werbung. Im Folgenden findest du die wichtigsten Risiken im Überblick:
- 1.Phishing, vor allem per Link oder QR-Code: Cyberkriminelle verschicken Nachrichten mit bösartigen Links oder missbrauchen QR-Codes, die dich auf betrügerische Websites weiterleiten, um etwa Zugangsdaten zu stehlen oder Schadsoftware zu verbreiten.
- 2.Malware und Viren durch infizierte Dateien oder gefälschte Links: WhatsApp wurde bereits in der Vergangenheit Opfer gefährlicher Malware-Infektionen. Beispielsweise fand man 2019 eine Sicherheitslücke, die es Hackern erlaubte, Spionagesoftware („Pegasus“) der israelischen NSO Group auf Smartphones zu installieren, allein durch einen Anruf über WhatsApp. Auch später, 2022, schloss WhatsApp eine Schwachstelle, die es Angreifern ermöglichte, Geräte per Videoanruf mit Malware zu infizieren.
- 3.Fake-Support-Nachrichten und Identitätsdiebstahl: Kriminelle geben sich als WhatsApp-Mitarbeiter oder vertrauenswürdige Kontaktpersonen aus, um sensible Daten oder Zugangscodes von Nutzern zu stehlen.
- 4.Übernahme des Accounts durch SIM-Swapping oder geleakte Zugangsdaten: Eine zunehmend häufiger auftretende Bedrohung ist das sogenannte „SIM-Swapping“, bei dem Hacker Mobilfunknummern kapern und dadurch Zugriff auf WhatsApp-Accounts erhalten. Auch Zugangsdaten, die durch Datenlecks anderweitig veröffentlicht wurden, können Hackern Zugriff auf dein Konto ermöglichen.
- 5.Unerwünschte Kontakte, Spam und Belästigung: WhatsApp-Nutzer erhalten regelmäßig Spam-Nachrichten, unerwünschte Werbebotschaften oder Betrugsangebote. Diese Nachrichten können nicht nur nervig, sondern auch potenziell schädlich sein, wenn Links oder Downloads enthalten sind.
- 6.Cybermobbing und unerwünschte Belästigung: Auch Belästigungen, Beleidigungen und andere Formen des Cybermobbing können für Nutzer ein ernsthaftes Problem darstellen – insbesondere für Jugendliche und Kinder ist dies gefährlich.
- 7.Kettenbriefe und problematische Inhalte: Kettenbriefe verbreiten Fehlinformationen, erzeugen Ängste, verbreiten Falschmeldungen und können psychischen Druck auf Empfänger ausüben.
Kann jemand anderes auf mein WhatsApp zugreifen?
Ja, unter bestimmten Umständen ist es möglich, dass jemand anderes Zugriff auf deinen WhatsApp-Account erhält – etwa, wenn dein Smartphone in fremde Hände gelangt, deine Zugangsdaten gekapert wurden (z.B. durch Phishing oder SIM-Swapping), oder wenn du WhatsApp Web versehentlich auf einem fremden Gerät angemeldet lässt.
Generell verwendet WhatsApp aber eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, und alle Nachrichten werden direkt auf deinem Gerät gespeichert. Das bedeutet, dass jemand, der sich von einem anderen Gerät Zugang zu deinem Account verschafft, nicht auf deine alten Chats und früheren Nachrichten zugreifen kann.
Wie kann man sein WhatsApp-Konto schützen?
Auch wenn WhatsApp deine Nachrichten und Anrufe mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung schützt, kannst du trotzdem weitere Schritte unternehmen, um deine allgemeine Online-Sicherheit weiter zu erhöhen. Hier ein paar Tipps, wie du dein WhatsApp-Erlebnis noch sicherer machst:
- 1.Verwende starke Passwörter: Egal wie sicher WhatsApps Verschlüsselung ist, ohne ein starkes Passwort kannst du deine Chats nicht effektiv schützen. Vermeide Passwörter, die aus einfachen Wörtern oder kurzen Sätzen bestehen. Ein starkes Passwort sollte lang (mindestens 10 bis 12 Zeichen), komplex und möglichst schwer zu erraten sein. Kombiniere dafür Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
- 2.Aktiviere die Zwei-Faktor-Verifizierung: Durch die Zwei-Faktor-Verifizierung sicherst du dein Konto zusätzlich – neben deinem Passwort benötigst du dann auch eine persönliche PIN. Falls jemand dein Passwort in Erfahrung bringt, benötigt er trotzdem diese PIN, um Zugriff auf deinen Account zu erhalten.
- 3.Klicke nicht auf unbekannte oder verdächtige Links: Sei grundsätzlich vorsichtig bei Links in Nachrichten – auch, wenn der Link von einer dir bekannten Person kommt. Hacker könnten fremde Accounts kapern und über diese Malware oder Viren verbreiten. Prüfe im Zweifelsfall immer direkt bei der Kontaktperson nach, ob sie den Link tatsächlich selbst verschickt hat. Eine Anti-Malware-Lösung auf deinem Gerät hilft zusätzlich dabei, dich zu schützen.
- 4.Scanne keine unbekannten QR-Codes: Cyberkriminelle nutzen immer häufiger gefälschte QR-Codes, um Nutzer auf bösartige Websites umzuleiten oder Schadsoftware auf dein Smartphone einzuschleusen. Scanne QR-Codes also nur, wenn du deren Herkunft sicher kennst.
- 5.Deaktiviere den automatischen Medien-Download: Falls ein Kontakt dir schädliche Dateien schicken sollte, verhindert das Abschalten automatischer Medien-Downloads das ungewollte Öffnen dieser Dateien. So kannst du vorher genau prüfen, ob Inhalte vertrauenswürdig erscheinen.
- 6.Nutze WhatsApp Web mit Bedacht: WhatsApp Web ist praktisch, aber achte darauf, dass du dich ausschließlich über vertrauenswürdige Geräte einloggst und dich danach immer abmeldest. Verliere dein Smartphone dabei nie aus dem Blick, wenn du dich mit WhatsApp Web verbindest.
Falls dir Datenschutz, Privatsphäre und Sicherheit besonders wichtig sind, kannst du auch über sicherere WhatsApp-Alternativen nachdenken. Es gibt Messenger, die deutlich weniger persönliche Daten sammeln und datenschutzfreundlicher sind.
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Was sollte man nicht per WhatsApp verschicken?
Es gibt einige Dinge, die du nicht via WhatsApp verschicken solltest, vor allem in Gruppenchats, wo du nicht alle Beteiligten genau kennst. Verschicke keine persönlichen Informationen – zum Beispiel deine Wohnadresse, Passwörter, Bankdaten oder andere vertrauliche Details. Auch private oder intime Fotos solltest du möglichst nicht über WhatsApp austauschen, nicht vertrauenswürdige Personen könnten sie etwa zum Cybermobbing und für andere Zwecke verwenden.
Kann ich über WhatsApp geheime Nachrichten senden?
Ja, WhatsApp verschlüsselt standardmäßig jede Nachricht, die du sendest, mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das bedeutet, dass nur du und der vorgesehene Empfänger Zugriff auf den Inhalt der Nachricht haben – niemand sonst, auch nicht WhatsApp selbst, kann diese Nachrichten während der Übertragung lesen.
Du solltest aber wissen, dass, obwohl die Inhalte geheim und geschützt übermittelt werden, andere Daten sichtbar sind. WhatsApp sammelt beispielsweise Metadaten, also Informationen darüber, mit wem du kommunizierst, wann sowie wie lange eure Chats oder Anrufe dauern. Darüber hinaus können Backup-Dateien in Cloud-Diensten unverschlüsselt gespeichert und somit theoretisch einsehbar werden, wenn du diese Funktion nicht speziell absicherst.
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