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Privatsphäre Fehlanzeige: Mental-Health-Apps im Visier von Datenschützern

Apps für die mentale Gesundheit helfen dir bei der Stressbewältigung und können dir hilfreiche Ratschläge und Tipps für den Alltag geben. Aber sie haben auch ihre Schattenseiten. Im folgenden Artikel findest du die besten Apps für psychische Gesundheit und die möglichen Gefahren, die mit solchen Diensten verbunden sind.

Privatsphäre Fehlanzeige: Mental-Health-Apps im Visier von Datenschützern

Wie funktionieren Mental-Health-Apps?

Apps für mentale Gesundheit sind Anwendungen, die dabei helfen, deinen psychischen Allgemeinzustand zu verbessern und zu pflegen. Sie nutzen verschiedene Techniken, um ihren Nutzern zu helfen, Stress zu bewältigen, ihre psychischen Probleme anzugehen oder sich zu konzentrieren. Apps für die psychische Gesundheit können in die folgenden Kategorien eingeteilt werden:

  • Therapie-Apps, die Online-Beratung oder virtuelle Therapiedienste anbieten. Sie können dich entweder mit Therapeuten verbinden oder dir Tipps zur psychischen Gesundheit geben.
  • Meditation-Apps, die geführte Meditationen anbieten. Diese Apps sind sehr beliebt und helfen den Nutzern, Stress zu bewältigen und das Bewusstsein zu schärfen.
  • Apps, die sich mit bestimmten psychischen Problemen befassen. Einige Apps richten sich an Nutzer mit bestimmten psychischen Problemen und helfen ihnen, diese zu bewältigen. Einige Apps helfen zum Beispiel Menschen mit PTBS (Postraumatische Belastungsstörung), Depressionen, Essstörungen, Sucht und anderen spezifischen psychischen Krankheiten.
  • Awareness-Apps, die das Bewusstsein für bestimmte psychische Probleme schärfen, z. B. zur Suizidprävention.
  • Apps zum Stressabbau, z. B. Apps mit Atemübungen.
  • Stimmungsverbessernde Apps, die verschiedene Spiele und Aktivitäten anbieten, um deinen Gemütszustand zu verbessern und dein Energieniveau zu steigern.
  • Schlaf-Apps. Diese Apps helfen ihren Nutzern, besser zu schlafen. Sie liefern Daten zum Schlafverhalten, geben verschiedene Tipps zu Schlafproblemen oder spielen Hintergrundgeräusche ab, die beim Einschlafen helfen.

Trotz dieser Vielfalt auf dem Markt können Apps für psychische Gesundheit eine echte Psychotherapie oder medizinische Behandlung nicht ersetzen. Natürlich sind diese Apps besser als nichts und können im Alltag die dringend benötigte Unterstützung bieten, aber sie funktionieren am besten, wenn sie mit professionellen psychologischen Diensten kombiniert werden. Wenn du ernste Probleme hast, solltest du dich nicht auf solche Anwendungen verlassen. Geh stattdessen zu einem zertifizierten Psychologen oder deinem Hausarzt als erste Anlaufstelle.

Mental-Health-Apps und ihre Privatsphäre

Apps für die psychische Gesundheit sollen dein Leben verbessern, aber sie haben auch einige digitale Nebenwirkungen. Eine aktuelle Studie von Mozilla hat ergeben, dass viele Anwendungen unübersichtliche und schwammige Datenschutzrichtlinien haben, Nutzerdaten sammeln und sogar Daten an Dritte weitergeben. Einige Anwendungen sammelten sogar sensible Daten wie Chatprotokolle.

Die Studie kritisiert die gesamte Branche der digitalen psychischen Gesundheitsdienste und stellt fest, dass die meisten Apps für psychische Gesundheit wie verrückt Daten sammeln und intimste persönliche Gedanken und Gefühle der Nutzer verfolgen, teilen und ausnutzen. Viele Dienste sammeln Daten von den Geräten der Nutzer oder von Plattformen Dritter.

Die Menschen teilen intime und persönliche Details in diesen Apps, so dass App-Entwickler und interessierte Dritte über äußerst sensible Daten verfügen, die mitunter für Marketing oder andere gewinnorientierte Zwecke genutzt werden könnten.

Hier sind noch ein paar andere Probleme im Zusammenhang mit Anwendungen zur psychischen Gesundheit:

  • In einigen Datenschutzrichtlinien finden sich Absätze, die darauf verweisen, dass die Regelungen zur Privatsphäre der Nutzer nicht dauerhaft gelten, sondern zu jedem Zeitpunkt angepasst werden können. Dabei ist zu beachten, dass einige Apps die User nicht über eine solche Anpassung informieren, sodass man regelmäßig selbst überprüfen müsste, ob die Anwendung Datenschutzrichtlinien ändert.
  • Viele Apps haben schwache Sicherheitsfunktionen. Einige von ihnen erlauben es den Nutzern zum Beispiel, schwache Passwörter zu verwenden, oder sie schützen die Nutzerdaten nicht richtig. So sind die Nutzer dem Risiko von Datenschutzverletzungen und Datenlecks ausgesetzt. Der Gedanke, dass solch sensible Daten in die Hände von Hackern fallen können, ist mehr als besorgniserregend.
  • Anwendungen, insbesondere kostenlose Apps für psychische Gesundheit, verwenden manchmal gezielte Werbung auf der Grundlage der gesammelten Daten. Einige Dienste verkaufen Daten an Dritte, sodass diese Werbung in anderen Anwendungen wieder auftauchen kann.
  • Teenager und junge Erwachsene machen einen großen Teil der Nutzer aus. Diese Gruppen sind besonders gefährdet, weil sie sensibler sind und weniger Erfahrung im Umgang mit psychischen Belastungen und Missbrauch im Internet haben. Eltern und Fachleute für psychische Gesundheit sollten ein Auge auf die Apps haben, die Teenager und junge Menschen nutzen. Außerdem sollten auch App-Entwickler verantwortungsvoller handeln.
  • Anwendungen für die psychische Gesundheit sind kein geeignetes Mittel, um schwere psychische Erkrankungen zu behandeln.

Die besten und sichersten Mental-Health-Apps

Wir sprechen uns nicht gegen die Nutzung von Apps zur psychischen Gesundheit aus, aber du solltest sie mit Bedacht nutzen und die oben beschriebenen Risiken berücksichtigen. Recherchiere außerdem gründlich, bevor du eine App für psychische Gesundheit benutzt, und vermeide fragwürdige kostenlose Apps aus fragwürdigen Quellen.

Mozilla hat die bedenklichen Apps in Kategorien von „etwas gefährlich“ bis „sehr gefährlich“ eingeteilt. Zu den unbedenklicheren Apps laut Mozilla gehören zum Beispiel PTSD Coach, Headspace und Wysa.

Natürlich gibt es auch andere gute Apps auf dem Markt, also nimm dir Zeit, um die beste App für Mental Health zu finden.

So kannst du deine Mental-Health-App besser absichern

Hier sind ein paar Tipps, wie du deine digitale Mental Health sicher gestalten kannst:

  • Verwende bei der Anmeldung eine Wegwerf-E-Mail-Adresse. In diesem Fall kann der Dienst deine E-Mail-Adresse nicht verwenden, um deine Identität mit Social-Media-Profilen und anderen Diensten zu verknüpfen.
  • Stelle die Datenschutz-Einstellungen der App immer so ein, dass deine Privatsphäre optimal geschützt ist. Versuche, alle unnötigen Datentracker abzulehnen.
  • Wähle deine App für psychische Gesundheit sorgfältig aus und recherchiere immer gründlich, bevor du sie benutzt. Lies dir immer die Nutzungsbedingungen durch, bevor du diese Tools verwendest.
  • Verwende Apps, die du in offiziellen Stores oder auf offiziellen Webseiten kaufst.
  • Vermeide kostenlose Apps aus fragwürdigen Quellen. Die meisten dieser Apps verkaufen Daten an Dritte, überfluten dich mit Werbung oder können auf andere Weise deine Privatsphäre gefährden.
  • Gib nur das Minimum an Informationen an.
  • Verwende ein VPN. Es schützt dich zwar nicht vor den bösartigen Praktiken der Anbieter, aber es verschlüsselt deine sensiblen Daten, sodass sie nicht so leicht in die falschen Hände geraten können.
  • Verlasse dich nicht auf diese Art von Apps, wenn du ein ernsthaftes psychisches Gesundheitsproblem hast. In solchen Fällen solltest du einen Facharzt für psychische Gesundheit aufsuchen.

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