Die einfachste Möglichkeit – aber leider nicht die sicherste
Die einfachste und wahrscheinlich häufigste Art und Weise, wie du PC-Daten löschen kannst, ist mit der Entf -Taste auf deinem PC. Vielleicht nutzt du auch den Rechtsklick bei deiner Maus und wählst löschen aus. Schon hast du eine Datei oder einen ganzen Ordner gelöscht. Doch das stimmt nicht ganz. Zunächst hast du sie lediglich in den Papierkorb verschoben. Dort sind sie immer noch vorhanden! Die Verlinkung auf dem Desktop oder in einem anderen Ordner mag nicht mehr existieren, doch im Papierkorb könntest du sie jederzeit wiederherstellen. Und selbst wenn du dem Papierkorb leerst, sind die Daten physikalisch weiterhin auf der Festplatte oder auf dem SSD-Laufwerk vorhanden. Das bedeutet, dass zwar der Speicherplatz freigegeben wird, aber der Dateiinhalt sich weiterhin auf dem Laufwerk befindet. Es werden die Pfade zur Datei gelöscht, was den Zugriff letztlich unterbindet. Datenrettungsprogramme wie bspw. Recuva stellen gelöschte Daten wieder her. Das mag im ersten Moment praktisch klingen, doch es wird dann zum Problem, wenn du deinen PC verkaufen möchtest. Denn der neue Besitzer könnte durch solche Programme auf Daten von dir zugreifen. Deshalb im Folgenden Möglichkeiten und Wege, wie du Daten unwiderruflich löschen kannst.
Dateien endgültig löschen mit entsprechenden Tools
Vorsicht! Dieser Weg ist tatsächlich unwiderruflich. Deine Daten sind danach nicht mehr zurückholbar. Wenn du einen Mac besitzt, befindet sich das Tool schon standardmäßig mit an Bord. Bei Windows kannst du dir es gratis aus dem Internet herunterladen. Diese Option bietet sich an, wenn du z.B. deinen Laptop komplett löschen möchtest, da du vorhast, ihn zu verkaufen, und du unsicher bist, ob sich deine Daten nicht doch vom neuen Besitzer wiederherstellen lassen.
Bei Mac OS schiebst du die Dateien oder Ordner, die du löschen möchtest, in den Papierkorb. Im Papierkorb selbst klickst du oben in der Menüleiste auf Finder. Aus dem Drop-Down-Menü wählst du dann die Option „Papierkorb sicher entleeren“. Bestätige schließlich noch einmal in dem Dialogfenster, dass du den Papierkorb wirklich sicher entleeren und alle Daten unwiderruflich löschen möchtest. MacOs überschreibt die Datenfragmente mehrfach, so dass eine spätere Wiederherstellung nicht mehr möglich ist. Bei größeren Datenmengen kannst du daher etwas Wartezeit einplanen.
Windows besitzt leider diese Funktion nicht. Du musst dir dafür ein Gratis-Tool wie CCleaner herunterladen. Manchmal haben auch Anti-Viren-Programme diese Funktion bereits inklusive. Im Folgenden werden wir CCleaner nutzen, um die Dateien unwiderruflich löschen zu können. Hinweis: Als Beispiel wird Windows 10 und 11 benutzt.
1. Lade dir das Tool herunter und installiere es entsprechend der Anweisungen. Beachte: du kannst innerhalb des Programms unter Options und dann Settings die Sprache zu Deutsch wechseln.
2. Markiere alle Dateien im Explorer und verschiebe sie in den Papierkorb.
3. Im Papierkorb markierst du erneut alle Daten, die endgültig gelöscht werden sollen, und klickst auf der Maus rechts. Es erscheint nun im Drop-Down-Menü die Option CCleaner starten. Bestätige die Auswahl, um deine Daten endgültig löschen zu können.
Ein zweites wirkungsvolles Tool, um einzelne Dateien oder Verzeichnisse zu löschen, ist File Schredder, das du ebenfalls kostenlos herunterladen kannst. Dort ist der Vorgang ähnlich wie bei CCleaner:
1. Lade dir das Programm herunter und installiere es auf deinem PC.
2. Markiere die Dateien deiner Wahl und klicke rechts auf der Maus.
3. Dort findest du den Punkt File Schredder und den weiteren Punkt Secure delete files. Bestätige diese Auswahl, wenn du die Dateien unwiderruflich löschen möchtest.
Wenn du größeres vorhast – wie du die Festplatte formatierst
Für eine große Reinigungsaktion kannst du die Festplatte formatieren. Dabei werden all deine Daten unwiderruflich gelöscht. Speichere daher im vornherein wichtigen Daten auf einer externen Festplatte oder einem USB-Stick.
Festplatte formatieren auf Mac
Bei einem Mac gehst du wie folgt vor:
1. Öffne Programme 🡪 Dienstprogramme
2. Wähle links in der Liste die zu formatierende Festplatte.
3. Klicke auf Löschen und wähle das Format Mac OS Extend (Journaled) aus.
4. Klicke auf Sicherheitsoptionen und wähle die gewünschte Variante. Am effektivsten ist sicherlich die Variante Löschen in 35 Durchgängen. Damit werden alle Inhalte auf der Festplatte 35 Mal überschrieben.
Festplatte formatieren auf Windows
Wenn du einen Windows-PC besitzt, gehst du folgendermaßen vor:
1. Drücke gleichzeitig auf die Windows-Taste und [R]. Es öffnet sich der Befehl Ausführen.
2. Gib in dem Eingabefeld diskmgmt.msc ein und bestätige mit OK. Im Anschluss öffnet sich die Datenträgerverwaltung.
3. Nun siehst du eine Auflistung aller Festplatten. Um eine Festplatte richtig zu löschen, wähle diese aus. Dafür klickst du mit der rechten Maustaste auf die Festplatte und wählst Formatieren.
4. Bestätige zuletzt mit OK, dass du die Festplatte formatieren möchtest. Je nachdem, wie groß diese ist, kann der Vorgang einige Zeit in Anspruch nehmen.
Hinweis: Das Windows-Startlaufwerk lässt sich nicht formatieren. In den Auswahlmöglichkeiten im erweiterten Startbildschirm lässt Windows ebenfalls keine Formatierung zu. Du müsstest hierfür zunächst eine Boot-CD zum Starten des Computers erstellen. In diesem Fall kann dir ein Tool helfen, wie z.B. DBAN, das du gratis herunterladen kannst. Durch das Verfahren können alle Inhalte des Laufwerks entfernt werden, selbst wenn Windows nicht mehr startet oder du dein Passwort für Windows vergessen hast. Das Programm ist aber eher für fortgeschrittene Nutzer geeignet.
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Nicht vergessen: Browserverlauf löschen
Wenn du deinen PC gebraucht weiterverkaufst, solltest du auch deine persönlichen Informationen im Browser-Verlauf löschen. Tust du das nicht, kann der neue Besitzer Informationen über deine besuchten Seiten erhalten. Der Vorgang ist bei den meisten Browsern ähnlich. Als Beispiel folgen drei häufig genutzte Browser:
- Bei Safari öffnest du im Browser den Menüpunkt Verlauf und klickst auf Löschen.
- Bei Firefox befinden sich oben rechts drei waagerechte Linien. Dort öffnest du die Chronik und wählst Neueste Chronik löschen. Im Ausklappmenü klickst du schließlich auf Alles.
- Bei Google Chrome drückst du Strg + [H] und klickst auf Browserdaten löschen.
Wenn du an sich keinen großen Nutzen darin siehst, dass überhaupt eine Chronik angelegt wird, kannst du auch von vorneherein im privaten Modus surfen, den die meisten Browser anbieten. Oder du nutzt ein VPN, um deine Online-Daten vollständig zu verschlüsseln. Das sorgt für zusätzliche Sicherheit.
Schütze dein Online-Leben und deine Privatsphäre mit einer starken VPN-Verschlüsselung.
Fazit: Scheue nicht den Aufwand
Wenn du planst, deinen Computer an einen Unbekannten weiterzuverkaufen, reicht es nicht, Daten in den Papierkorb zu verschieben. Du musst den PC komplett löschen. Das bedeutet für dich, dir zuerst eine externe Festplatte zu besorgen oder einen USB-Stick. Darauf kopierst du dann deinen wichtigsten Dateien, die du auf jeden Fall später noch benötigst. Alternativ kannst du auch einen Cloud-Dienst nutzen, um deine Daten dort zu speichern. Sowohl Apple als auch Windows speichern – wenn du dem zustimmst – deine Daten in der Cloud. Das hat den Vorteil, dass du von überall darauf zugreifen kannst, und auch, dass selbst wenn Dokumente freiwillig oder unfreiwillig gelöscht werden, sie sich doch weiterhin in der Cloud befinden. Wenn du deinen Laptop richtig löschen möchtest, empfiehlt es sich, auf eine Kombination eines externen Geräts und einer Cloud zu setzen. Damit bist du auf der sichereren Seite.
Hast du schließlich deine Daten sicher gespeichert, nutze eines der vorgestellten Tools, damit du deinen Daten unwiderruflich löschen kannst. Damit kannst du eine gezielte Auswahl treffen, welche Dateien du endgültig löschen möchtest.
Um vollständig sicherzugehen, dass es nach dem Verkauf eines PC nicht mehr möglich ist, eine Wiederherstellung der Daten vorzunehmen, formatiere die Festplatte wie beschrieben. Wenn du die technischen Kenntnisse besitzt, kannst du die Festplatte auch vor dem Verkauf ausbauen, und in deinem neuen PC wieder verbauen oder als zusätzliche Festplatte nutzen. Dafür gibt es sogar externe Laufwerksgehäuse, die für wenige Euro zu kaufen sind. Durch den Ausbau hat der neue Besitzer unter keinen Umständen Zugriff auf deine Daten, und du kannst beruhigt schlafen, sobald du deinen Computer weiterverkauft hast.
