Was ist ein Site-to-Site-VPN und wie unterscheidet es sich von anderen VPN-Arten?
Site-to-Site-VPNs können Unternehmen mit mehreren Standorten verbinden und den sicheren Austausch von Dateien ermöglichen. In diesem Artikel erklären wir dir, wie ein Site-to-Site-VPN funktioniert und wie es sich von anderen VPN-Arten unterscheidet.
Was ist ein Site-to-Site-VPN?
Ein Site-to-Site-VPN ist ein VPN (virtuelles privates Netzwerk), das eine verschlüsselte Verbindung zwischen zwei oder mehr Geräten oder kompletten Netzwerken. Dies ermöglicht eine standortübergreifende Nutzung eines VPNs. Ein Site-to-Site-VPN-Tunnel verschlüsselt den Datenverkehr an einem Ende und sendet ihn über das öffentliche Internet an den anderen Standort, wo er entschlüsselt und an sein Ziel weitergeleitet wird.
Site-to-Site-VPNs werden hauptsächlich von Unternehmen verwendet – insbesondere von Großkonzernen. Sie ermöglichen es den Benutzern, an ausgewählten Standorten auf sichere Weise auf die Netzwerke des jeweils anderen zuzugreifen. Dies ist eine gute Möglichkeit, um alle Zweigstellen miteinander zu verbinden und verschiedenen Niederlassungen den sicheren Austausch von Ressourcen und Informationen zu ermöglichen.
Site-to-Site-VPNs sind im Wesentlichen Systeme zum Aufbau sicherer Wide Area Netzwerke (WANs). Ein WAN ist ein Netzwerk aus verbundenen LANs. Die meisten Site-to-Site-VPNs werden als WANs eingestuft. Im Gegensatz zu anderen WAN-Typen verbindet ein Site-to-Site-VPN jedoch mehrere LANs mit einem sicheren VPN-Tunnel.
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Wie funktioniert ein Site-to-Site-VPN?
Ein Site-to-Site-VPN verbindet zwei oder mehr LANs an verschiedenen Standorten (z.B. zwei Büros in zwei verschiedenen Städten).
Stell dir ein Büro in Stadt A vor, in dem mehrere Mitarbeiter eine Vielzahl von Geräten benutzen: Laptops, Tablets, Drucker und Server. Das Unternehmen hat ein weiteres Büro in Stadt B und möchte, dass die Geräte an beiden Standorten sicher miteinander kommunizieren können. Sie beschließen, ein Site-to-Site-VPN einzurichten.
Das Unternehmen richtet eine VPN-Verbindung zwischen den Gateways in beiden Niederlassungen ein. In der Praxis handelt es sich bei diesen Gateways um Internet-Router, die so eingerichtet sind, dass sie die Daten, die sie passieren, verschlüsseln. Das Gateway im Büro in Stadt A ist so programmiert, dass es Daten an das Gateway im Büro in Stadt B sendet und umgekehrt. Wenn die Daten an einem der Gateways eingehen, werden sie entschlüsselt und an den gewünschten Empfänger irgendwo im LAN weitergeleitet.
In der Praxis sieht dieser Prozess folgendermaßen aus. Ein Mitarbeiter (nennen wir ihn Max) im Büro von Stadt A möchte auf Informationen zugreifen, die in einer Datenbank im Büro von Stadt B gespeichert sind. Max verbindet sich mit dem VPN-Gateway in Stadt A und sendet eine Anfrage an die Datenbank in Stadt B. Diese Anfrage wird auf dem Weg zwischen den Büros verschlüsselt, bevor sie entschlüsselt und an die Datenbank in Stadt B weitergeleitet wird. Die Datenbank sendet die angeforderten Informationen über das Gateway in Stadt B zurück. Sie werden über den verschlüsselten Tunnel zum Gateway der Stadt A gesendet, wo sie unverschlüsselt an Joes Gerät weitergeleitet werden.
Site-to-Site VPN vs. Remote-Access-VPN
Ein Site-to-Site-VPN unterscheidet sich von einem Remote-Access-VPN. Ein Remote-Access-VPN ist die gängigste Art eines virtuellen privaten Netzwerks für Verbraucher, das du vielleicht auf deinem Handy oder Laptop für deine tägliche Online-Sicherheit nutzt.
Remote-Access-VPNs verwenden ein Client/Server-Modell. Der Client ist eine auf deinem Gerät installierte Anwendung, die deine Internetaktivitäten über einen Server leitet und deine Daten auf dem Weg zwischen Client und Server verschlüsselt. Dies ist eine effektive Methode, um deine Privatsphäre im Internet zu schützen, die IP-Adressen deiner Geräte abzuschirmen und die Gefahr von Man-in-the-Middle-Angriffen zu begrenzen.
Site-to-Site-VPNs verwenden kein Client/Server-Modell. Der Verschlüsselungstunnel verläuft zwischen den Gateways an jedem Standort, sodass ein Nutzer keinen Client auf seinem Gerät haben muss, solange er Informationen über sein VPN-Gateway sendet und empfängt.
Remote-Access-VPNs können natürlich auch für Unternehmen und größere Organisationen genutzt werden. Angestellte können einen Client auf ihrem Gerät verwenden, um zum Beispiel auf einen bestimmten Firmenserver zuzugreifen, auf dem Dateien und andere Netzwerkressourcen gespeichert sind. Viele Unternehmen nutzen sowohl Remote-Access-VPNs als auch Site-to-Site VPNs.
Vor- und Nachteile von Site-to-Site-VPN
Site-to-Site-VPN bringt je nach Anwendungswunsch seine Vor- und Nachteile mit sich, wir zeigen dir im Folgenden, welche das genau sind.
Vorteile von Site-to-Site-VPN
Site-to-Site-VPNs bieten eine Reihe von Vorteilen für Unternehmen jeder Größe.
- Erhöhte Datensicherheit. Der Hauptvorteil eines Site-to-Site-VPNs ist die Datensicherheit. Die Daten, die zwischen den Gateways übertragen werden, sind verschlüsselt (das ist der verschlüsselte VPN-Tunnel, den wir bereits erwähnt haben). Das bedeutet, dass Daten, die von böswilligen Akteuren auf dem Weg zwischen den Standorten abgefangen werden, für diese nur als unentzifferbarer Code sichtbar sind.
- Optimierte gemeinsame Nutzung von Ressourcen. Dies ist zwar ein Vorteil der meisten WANs, aber wir erwähnen ihn dennoch. Mit einem Site-to-Site-VPN können Mitarbeiter an Standorten auf der ganzen Welt kommunizieren, Ressourcen gemeinsam nutzen und sicher auf sensible Daten zugreifen. Es ist eine gute Möglichkeit, die Synergie zwischen den Mitarbeitern aufrechtzuerhalten, vorausgesetzt, alle Mitarbeiter haben Zugang zu den Standorten, an denen die Gateways eingerichtet sind.
- Einfaches Onboarding. Ein Vorteil dieses Systems ist, dass es nicht auf einem Client/Server-Modell basiert. Anstatt von allen Nutzern eines Unternehmensnetzwerks zu verlangen, dass sie eine spezielle Client-Software auf ihren Geräten installieren, können sie sich einfach mit dem VPN-Gateway verbinden und schon profitieren sie von der oben erwähnten Datensicherheit. Die Verwendung eines Nicht-Client-Modells hilft auch in den seltenen Fällen, in denen bestimmte Betriebssysteme und Geräte nicht mit der VPN-Software kompatibel sind.
Nachteile von Site-to-Site-VPN
Site-to-Site-VPNs haben einige Nachteile, die sie für manche Unternehmen ungeeignet machen.
- Ungeeignet für Remote-Arbeit. Seit 2020 ist Remote-Arbeit zur Normalität geworden. Daher arbeiten viele Beschäftigte von zu Hause oder in Coworking Spaces, wo sie keinen Zugang zu einem bestimmten VPN-Gateway haben. Das Gleiche gilt für Unternehmen, die auf Freiberufler angewiesen sind, die nur selten physisch auf die Standorte zugreifen können, mit denen das VPN verbunden ist.
- Eingeschränkte Sicherheit und Privatsphäre. Unabhängig davon, wie sicher deine VPN-Protokolle sind, schützt ein Site-to-Site-VPN die Daten nur auf dem Weg zwischen den Gateways. Die LANs auf beiden Seiten dieser Gateways sind nicht unbedingt sicher vor Cyberkriminellen und Schnüfflern. Sobald die Daten entschlüsselt und an ein bestimmtes Gerät an einem Standort gesendet werden, können sie offengelegt werden. In diesem Bereich sind Client/Server-VPNs im Vorteil, da die Daten, die zu und von den einzelnen auf dem Client installierten Geräten gesendet werden, in der Regel verschlüsselt sind.
- Dezentralisierte Bereitstellung und Verwaltung. Obwohl viele Unternehmen VPN-Lösungen einsetzen, um die Sicherheit zu erhöhen, bevorzugen die meisten Systeme, die von einem zentralen Kontrollpunkt aus eingesetzt und verwaltet werden können. Ein zentrales Management verbessert die technische Fehlerbehebung und die Sicherheit. Site-to-Site-VPNs werden von verschiedenen Teams an unterschiedlichen Standorten eingerichtet und gewartet, was eine zentrale Verwaltung erschwert.
Fazit
Ein VPN kann die Online-Privatsphäre und Datensicherheit der meisten Firmen verbessern. NordLayer, eine der effektivsten VPN-Lösungen für Unternehmen auf dem Markt, bietet Unternehmen aller Größenordnungen eine Vielzahl von Optionen. Wenn du dich für den Nordlayer Site-to-Site-VPN-Service entscheidest, kannst du von dedizierten Gateways für alle deine LANs profitieren.
Auch wenn du bereits über eine Netzwerklösung verfügst – z. B. MPLS – kann NordLayer eine wichtige Rolle in deiner gesamten Cybersicherheitsstrategie spielen. NordLayer bietet auch ein Client/Server-Modell, das es Unternehmen ermöglicht, Daten und Ressourcen sicher mit Mitarbeitern innerhalb und außerhalb des Büros zu teilen.
Wenn du nach einer flexiblen Sicherheitslösung suchst, solltest du ein auf Unternehmen ausgerichtetes VPN wie NordLayer nutzen. Diese Dienste können dir Site-to-Site-Systeme, dedizierte IPs und sichere Client/Server-Modelle für deine Mitarbeiter/innen bieten.
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