Wie kann ich meinen Inkognito-Verlauf sehen und löschen?
Viele von uns nutzen den Inkognito-Modus, um ihren Browserverlauf zu verbergen, aber jeder, der über zusätzliches Wissen und Administratorrechte verfügt, kann den auf einem Gerät gespeicherten Inkognito-Verlauf trotzdem finden. Zum Glück kannst du deinen privaten Browserverlauf einsehen und löschen, indem du den DNS-Cache löschst.
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Wie kann ich meinen Inkognito-Verlauf sehen?
Der aktivierte Inkognito-Modus speichert weder deinen Browserverlauf noch Cookies oder andere Website-Daten. Aber dein Gerät speichert deine Browsing-Sitzung in seinem DNS-Cache (Domain Name System Cache), wenn du zum Beispiel Firefox Private Modus verwendest.
Jedes Mal, wenn du eine neue Webseite besuchst, gibst du den Namen der Website in deinen Browser ein. Im Hintergrund sendet dein Browser eine Anfrage an den DNS-Server, um die IP-Adresse dieser Website anzufordern. Anschließend speichert er diese Webadresse im lokalen Speicher, damit dein Gerät sie schneller abrufen kann, wenn du das nächste Mal dieselbe Website besuchen willst.
Der temporäre Speicher von DNS-Einträgen auf dem Gerät wird DNS-Cache genannt. Er enthält Domänennamen mit ihren IP-Adressen – Webseiten, die du kürzlich in einem beliebigen Browser besucht hast, sowohl mit als auch ohne aktivierten Inkognito-Modus. Und da die DNS-Anfragen auf deinem Gerät bleiben, kann jeder, der dasselbe Gerät benutzt, sie nachschlagen.
Als ob das nicht schon genug wäre, ermöglichen es einige Browsererweiterungen und Apps von Drittanbietern, den Browserverlauf auf mobilen Geräten zu verfolgen. Und Einrichtungen wie dein Internetanbieter können deine Surf-Aktivitäten auf Netzwerkebene aufzeichnen. Deshalb reicht es nicht aus, zu wissen, was der Inkognito-Modus bewirkt oder wie man ihn einschalten kann. Es ist auch wichtig zu wissen, wie du deinen Inkognito-Verlauf sehen und löschen kannst.
Wenn du das Betriebssystem Windows oder macOS verwendest, kannst du den Inkognito-Verlauf eines jeden Browsers einsehen, indem du deinen DNS-Cache überprüfst oder Browsererweiterungen verwendest.
Um deinen DNS-Cache zu überprüfen, musst du sicherstellen, dass du auf deinem Gerät über Administratorrechte verfügst und die Anweisungen in den folgenden Abschnitten befolgen.
Inkognito-Verlauf auf einem Windows-PC ansehen
- Suche die „Eingabeaufforderung“ in der Windows-Suchleiste und wähle die Option „Als Administrator ausführen“.
- Gib „ipconfig /displaydns“ in das Fenster „Eingabeaufforderung“ ein und klicke die Eingabetaste (Enter).
- Du siehst die Liste der Websites, die du zuletzt in einem beliebigen Browser besucht hast, einschließlich der Inkognito-Sitzungen.
Inkognito-Verlauf auf einem Mac ansehen
- Öffne „Programme“ und wähle „Dienstprogramme“.
- Gehe zu „Konsole“ und öffne sie mit einem Doppelklick.
- Wähle dein Gerät auf der linken Seite aus und gib „any:mdnsresponder“ in die Suchleiste am oberen Rand des Fensters ein.
- Klicke auf die Schaltfläche „Start“, die in der Symbolleiste erscheint.
- Gehe zurück zu „Dienstprogramme“ und wähle „Terminal“.
- Gib den Befehl „sudo killall -INFO mDNSResponder“ in das Terminal ein und klicke die Eingabetaste. Du musst dein Passwort eingeben.
- Gehe zurück zur „Konsole“, um deinen Inkognito-Verlauf zu sehen.
Privaten Browserverlauf in Chrome mit den Erweiterungen ansehen
Die Google Chrome-Erweiterungen zur Anzeige deines Inkognito-Verlaufs sind praktisch, wenn du etwas recherchierst und die Webseiten, die du kürzlich im Inkognito-Fenster geöffnet hast, nicht vergessen willst. Während der Inkognito-Modus deinen Verlauf überhaupt nicht speichert, speichern diese Erweiterungen ihn, bis du den Browser schließt.
Aber es ist unmöglich, den Inkognito-Verlauf auf diese Weise im Nachhinein zu überprüfen. Du kannst erst mit der Aufzeichnung beginnen, nachdem du die Erweiterung installiert hast.
So bekommst du die Erweiterung:
- Suche im Chrome Web Store nach einer Erweiterung, die du verwenden möchtest, und wähle „Zu Chrome hinzufügen“.
- Wähle in dem neuen Pop-up-Fenster „Erweiterung hinzufügen“.
- Gehe zu „chrome://extensions/“, suche die neu hinzugefügte Erweiterung und klicke auf „Details“.
- Aktiviere die Schaltfläche „Inkognito zulassen“.
Inkognito-Verlauf auf einem Android-Gerät ansehen
Du kannst deinen DNS-Cache nicht einsehen, aber du kannst Apps von Drittanbietern verwenden, um den Inkognito-Verlauf auf Android-Geräten zu sehen. Viele beliebte Kindersicherungs-Apps wie Hoverwatch, Famisafe und KidsGuard Pro überwachen das Inkognito-Browsing.
Mit diesen Apps kannst du den Inkognito-Verlauf zwar sehen, aber nicht löschen. Und du kannst den Verlauf auch nicht im Nachhinein überprüfen. Du kannst die App nur verwenden, um zukünftige Inkognito-Sitzungen zu verfolgen. Außerdem zeichnen Jugendschutz-Apps oft mehr Informationen auf, als dir lieb ist, also verwende sie mit Bedacht.
Inkognito-Verlauf auf einem iPhone ansehen
Wenn dein Smartphone mit iOS 11 oder neuer läuft, ist die einzige Möglichkeit, deinen Inkognito-Verlauf zu sehen, die Verwendung von Drittanbieter-Apps, um ihn zu verfolgen. Wie bei Android ermöglichen beliebte Kindersicherungs-Apps wie ClevGuard, Hoverwatch und FoneWatcher ein solches Tracking, aber sei vorsichtig und verwende sie mit Bedacht.
Wenn dein iPhone oder iPad eine ältere Version von iOS hat, öffne Einstellungen > Safari > Erweitert > Webseiten-Daten, um deinen privaten Browserverlauf zu sehen.
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Wie kann man den Inkognito-Verlauf löschen?
Um den Inkognito-Verlauf von deinem Gerät zu löschen, musst du deinen DNS-Cache löschen. Dieser Vorgang wird „Flushing“ genannt und läuft wie folgt ab:
Inkognito-Verlauf auf Windows-Gerät löschen
- Suche die „Eingabeaufforderung“ über das Windows-Suchfeld und wähle die Option „Als Administrator ausführen“.
- Gib „ipconfig/flushdns“ in das Fenster der Eingabeaufforderung ein und klicke die Enter-Taste.
Inkognito-Verlauf auf Mac-Gerät löschen
- Öffne die „Programme“ und wähle „Dienstprogramme“.
- Gehe zum „Terminal“ und öffne es mit einem Doppelklick.
- Gib den Befehl „sudo killall -HUP mDNSResponder“ in das Terminal ein und klicke Enter. Du musst dann nur noch dein Geräte-Passwort eingeben.
Inkognito-Verlauf auf Android-Gerät löschen
- Öffne Google Chrome und gib „chrome://net-internals/#dns“ in die Adressleiste der Webseite ein.
- Klicke auf „Host-Cache löschen“, um die DNS-Abfragen zu löschen.
Inkognito-Verlauf auf iPhone-Gerät löschen
Wenn du den Google Chrome Browser verwendest, befolge die oben genannten Schritte für Android-Telefone. Eine andere Möglichkeit ist, dein iPhone neu zu starten oder den Flugzeugmodus für ein paar Sekunden zu aktivieren. Dadurch werden alle DNS-Einträge automatisch geleert.
Wie kann man den Inkognito-Verlauf verbergen?
Die obigen Anweisungen beschreiben, wie du die Spuren des Inkognito-Browsing von deinem Gerät löschst. Dein Inkognito-Verlauf kann aber immer noch von externen Parteien nachverfolgt werden.
- Dein Internetanbieter, Behörden oder die Institution, die für dein Netzwerk zuständig ist (z. B. deine Universität), könnte die DNS-Anfragen, die deine Browser an DNS-Server senden, aus verschiedenen Gründen überwachen:
- Behörden nutzen die Internetüberwachung, um die Zensur durchzusetzen und die Einhaltung von Gesetzen zu gewährleisten. Behörden erzwingen auch das Tracking von Internetanbietern zum Zweck der Datenspeicherung.
- Internetanbieter verfolgen deine Internetaktivitäten auch, um aus dem Verkauf deines Browserverlaufs an Werbetreibende Profit zu schlagen oder deine Internetbandbreite zu drosseln.
- Arbeitgeber oder Schulen können versuchen, dich daran zu hindern, Social-Media-Plattformen oder andere Websites zu besuchen, wenn du eigentlich arbeiten oder lernen solltest.
- Webseiten verfolgen deine Inkognito-Sitzungen auf ihrer Page, wenn du dich einloggst oder mit derselben IP-Adresse zurückkommst. Das beste Beispiel ist Google – ist dir bewusst, wie viel Google über dich weiß? Das geht weit über den Inkognito-Suchverlauf hinaus.
Um deinen Browserverlauf zu verbergen, reicht es also nicht aus, den Inkognito-Modus zu verwenden und deinen Inkognito-Verlauf aus dem DNS-Cache zu löschen, denn Dritte können immer noch nachvollziehen, was du online machst. Du kannst aber auch ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) nutzen.
Wie kann ich den Inkognito-Modus sicher nutzen?
Ein VPN ist ein Dienst, der deinen Datenverkehr verschlüsselt, sodass Dritte nicht nachvollziehen können, welche Webseiten du besuchst. Dein Internetanbieter kann nur sehen, wie du dich mit dem VPN-Server verbindest, aber nicht, was du danach online machst. Und da ein VPN auch deine IP-Adresse verbirgt, können Webseiten dich nicht erkennen, wenn du jedes Mal mit einer anderen IP-Adresse zurückkehrst. Solange du dich nicht einloggst, versteht sich.
Der Bedrohungsschutz Pro von NordVPN schützt deine virtuelle Identität zusätzlich, indem er Webtracking und aufdringliche Werbung blockiert und verhindert, dass du bösartige Webseiten besuchst. Damit ist NordVPN die perfekte Lösung, um jeden Tag privat und sicher zu surfen.
Aber nicht alle VPNs sind gleich. Kostenlose VPNs protokollieren oft Surfdaten aus denselben Gründen wie Internetanbieter. Deshalb ist es genauso wichtig, einen zuverlässigen VPN-Anbieter zu wählen, der deine Online-Aktivitäten nicht verfolgt, wie zu verstehen, was ein VPN ist und was es tut.
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