Welche Online-Aktivitäten kann dein Arbeitgeber sehen?
Ob dein Arbeitgeber deinen Netzwerkverkehr verfolgen kann, hängt stark von einem VPN ab. Die meisten Unternehmens-VPNs lassen Arbeitgeber oder zumindest Netzwerkadministratoren sehen, welche Inhalte oder Webseiten du aufgerufen hast. Hier ein kurze Liste, welche Online-Aktivitäten dein Arbeitgeber mit einem Home-Office-VPN sehen könnte:
- Webseiten, Domains und URLs: Wenn dein Datenverkehr komplett über einen VPN-Tunnel läuft – also alle deine Anfragen direkt durch die Infrastruktur deines Arbeitgebers gehen – könnte er theoretisch sehen, welche Webseiten und URLs du besuchst. Wenn du aber ein Split-Tunnel-VPN nutzt, kommen nur bestimmte Arten von Datenverkehr durch die Infrastruktur deines Arbeitgebers, während dein direkter Browsing-Datenverkehr separat weitergeleitet wird. In diesem Fall kann dein Arbeitgeber nicht sehen, welche Webseiten oder URLs du besuchst, da diese Infos nicht über sein Netzwerk laufen. Split-Tunneling schränkt also die Sichtbarkeit ein und sorgt für mehr Privatsphäre bei deinen Online-Aktivitäten.
- Nutzungszeiten und Sitzungsdauer: Dein Arbeitgeber kann genau sehen, wann und wie lange du mit dem VPN verbunden bist. Diese Verbindungsaktivitäten werden explizit protokolliert und sind sichtbar, weil dein Arbeitgeber die VPN-Infrastruktur kontrolliert und überwacht.
- Bandbreitennutzung und Art des Datenverkehrs: Dein Arbeitgeber kann überwachen, wie viele Daten du sendest und empfängst, während du mit dem VPN verbunden bist, und anhand von Details wie den verwendeten Ports oder grundlegenden Datenverkehrsmustern möglicherweise Rückschlüsse auf die allgemeine Art des Datenverkehrs ziehen – beispielsweise Streaming, Downloads oder Cloud-Speicher. Ohne Deep Packet Inspection (eine weniger verbreitete und ressourcenintensive Methode) kann er jedoch in der Regel nicht genau feststellen, welche Aktivitäten du ausführst oder auf welche Daten du zugreifst.
- Verwendung von Unternehmensressourcen: Zugriffe auf Serversysteme des Arbeitgebers, Dateizugriffe, cloudbasierte Unternehmenssoftware oder Kommunikation per E-Mail und Chatdienst sind oft grundsätzlich protokollierbar. Tätigkeiten in diesen offiziellen Systemen sind üblicherweise relativ genau nachzuvollziehen.
Auch wenn diese Art von Online-Aktivitäten theoretisch gesehen werden könnten vom Arbeitgeber, dürfen sie rechtlich gesehen aber nicht willkürlich und uneingeschränkt die Aktivitäten der Arbeitgeber überwachen. Laut der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und nationalen arbeitsrechtlichen Bestimmungen muss jede Überwachung transparent kommuniziert, verhältnismäßig und auf klar definierte, legitime Zwecke begrenzt sein.
Arbeitgeber können möglicherweise grundlegende Informationen wie VPN-Verbindungszeiten und generelle Nutzung von Unternehmenssystemen einsehen; eine umfassende und detaillierte Überwachung persönlicher Inhalte oder Webseitenbesuche ist hingegen meist nur bei Vorliegen eines klaren, begründeten Interesses zulässig. Arbeitnehmer sollten deshalb die entsprechenden IT-Nutzungsrichtlinien ihres Arbeitgebers genau prüfen, um ihre Privatsphäre zu schützen und mögliche Verstöße gegebenenfalls zu hinterfragen.
Überwachung des privaten Gebrauchs auf dem eigenen Gerät
Wenn du deine eigenen Geräte im Firmennetzwerk benutzt, kann es passieren, dass Daten unbeabsichtigt gesammelt werden. Die Firma kann zwar den Netzwerkverkehr sehen, aber nicht direkt auf deine Geräte zugreifen. Trotzdem solltest du umsichtig sein. Benutze für private Sachen lieber ein anderes Netzwerk, wenn das geht.
Welche Informationen kann dein Arbeitgeber nicht sehen
Wenn du mit einem VPN im Home Office arbeitest, kann dein Arbeitgeber Folgendes normalerweise nicht sehen:
- Informationen verschlüsselter Kommunikation (HTTPS-Inhalte): Wenn du Websites über HTTPS besuchst – also verschlüsselte, sichere Websites – kann dein Arbeitgeber zwar die Website-Domain erkennen, aber keine genauen Inhalte wie einzelne Unterseiten, Texte, Passwörter oder persönliche Daten.
- Private Aktivitäten außerhalb des VPN (Split-Tunneling): Wenn privater Datenverkehr oder der Datenverkehr persönlicher Anwendungen so konfiguriert ist, dass er nicht über das Firmennetzwerk läuft – eine Einstellung, die als Split-Tunneling bezeichnet wird –, sind diese privaten Aktivitäten für deinen Arbeitgeber in der Regel nicht sichtbar. Split-Tunneling erfordert jedoch bestimmte VPN-Einstellungen und ist nicht immer verfügbar oder in Firmen-VPNs verfügbar. Du musst deine VPN-Einstellungen und die Richtlinien deines Unternehmens überprüfen, um festzustellen, ob Split-Tunneling für deine Verbindung erlaubt und richtig konfiguriert ist.
- Lokale Dateien und Programme: Dateien, Apps, Programme und Dokumente, die du lokal auf deinem privaten Gerät verwendest oder speicherst, werden durch das VPN allein nicht sichtbar. Erst wenn du sie im Unternehmen speicherst oder über Firmensysteme teilst, könnten sie sichtbar werden.
- Persönliche Chats oder E-Mails außerhalb des Firmensystems: Private Nachrichten oder E-Mails, die du über deinen privaten Account versendest (z.B. private Gmail-Adresse), bleiben für deinen Arbeitgeber normalerweise verborgen, solange du diese nicht innerhalb des Firmennetzwerks versendest oder abrufst.
Wie schützt man seine Privatsphäre, wenn man im Home Office arbeitet?
Die Sicherheit von Mitarbeitern im Home Office ist essentiell, da sich die Remote-Arbeiter über viele verschiedene Netzwerke verbinden, sollte eine Kombination an Tools und Prozessen verwendet werden, die eine höchstmögliche Sicherheit gewährleisten und Risiken für Cyberangriffe verringern. Hier die wichtigsten Tipps, wie man seine Privatsphäre im Home Office am besten schützt:
- 1.Verwende ein VPN: Nutze ein VPN, um deine Internetverbindung zu verschlüsseln und deine Online-Aktivitäten im Homeoffice zu schützen. Noch wichtiger ist das virtuelle private Netzwerk, wenn du manchmal vom Café oder anderen öffentlichen Orten aus arbeitest und öffentliches WLAN nutzt. Hier solltest du auf jeden Fall ein VPN auf deinem Gerät aktivieren, damit Hacker und unbefugte Personen keinen Zugriff auf deine vertraulichen Informationen haben.
- 2.Halte deine Software immer aktuell: Updates beheben Sicherheitslücken und schützen dich vor Angriffen. Aktualisiere daher regelmäßig dein Betriebssystem sowie sämtliche verwendete Software.
- 3.Nutze starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Verwende komplexe Passwörter und schütze deine Konten zusätzlich durch Zwei-Faktor-Authentifizierung. Damit verhinderst du unerwünschten Zugriff auf deine Konten und sensiblen Daten.
- 4.Trenne berufliche und persönliche Netzwerke: Richte separate WLAN-Netzwerke für Arbeitsgeräte und private Geräte ein. So minimierst du das Risiko, dass Probleme mit einem Gerät auch auf andere Geräte und deine Daten übergreifen.
Vorteile der Nutzung eines VPNs im Home Office
Egal, ob du ein VPN fürs Home Office oder privat benutzt, das virtuelle private Netzwerk hat viele Vorteile für deine Sicherheit und Privatsphäre zu bieten, hier eine Übersicht:
- Verbesserte Cybersicherheit. Ein VPN schützt deine Online-Aktivitäten, indem es deine Internetverbindung durch Verschlüsselung sichert und so sensible Unternehmensdaten während der Übertragung für Hacker unlesbar macht. So kannst du bei der Remote-Arbeit sicher sein, dass vertrauliche Informationen geschützt und nicht gefährdet sind.
- Sicherer Remote-Zugriff. Ein VPN erstellt einen sicheren Tunnel zwischen deinem Gerät und dem Netzwerk deines Unternehmens. Dies ermöglicht Mitarbeitenden weltweit, sicher und problemlos auf interne Unternehmensressourcen und Datenbanken zuzugreifen.
- Schutz bei Verbindung mit einem öffentlichen WLAN. In öffentlichen WLAN-Netzen, beispielsweise in Cafés oder Flughäfen, drohen Hackerangriffe und Datenklau. Ein VPN schützt dich effektiv vor diesen Risiken, indem es deine Verbindung verschlüsselt und Cyberkriminellen keinen Zugriff auf deine vertraulichen Informationen ermöglicht.
- Zugriffskontrolle. Mit einem VPN können Unternehmen festlegen, wer auf welche Netzwerkinhalte zugreifen darf und individuelle Verbindungsrechte genau regeln. So erhält jedes Teammitglied nur die Ressourcen, die nötig sind.
Remote-Zusammenarbeit. Ein VPN legt die Basis für sichere und produktive Remote-Zusammenarbeit im Team. Virtuelle Meetings, Dateiaustausch sowie die gemeinsame Bearbeitung sensibler Dokumente erfolgen geschützter durch den verschlüsselten VPN-Tunnel.
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